Ökonomen kritisieren Mays Brexit-Kurs

Die Konservative Partei von Premierministerin Theresa May ist wegen des Brexit-Kurses zerstritten.
Die Konservative Partei von Premierministerin Theresa May ist wegen des Brexit-Kurses zerstritten.(c) REUTERS (TOBY MELVILLE)
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An einen ungeordneten Austritt glauben nur wenige.

London. Die Leistung der britischen Regierung bei den bisherigen Brexit-Verhandlungen lässt zu wünschen übrig: Dieser Meinung ist eine deutliche Mehrheit von Wirtschaftsexperten. In einer Reuters-Umfrage bewerteten sie die bisherige Arbeit der Regierung negativ. Auf einer Skala von eins (gut) bis zehn (schlecht) erhielt sie von vielen nur die Noten neun oder zehn.

Die Konservative Partei von Premierministerin Theresa May ist wegen des Brexit-Kurses zerstritten. Einer der Hauptpunkte dabei ist die Ausgestaltung einer Zollpartnerschaft mit der EU nach dem Austritt aus der Union. Mit einem ungeordneten Brexit rechnen laut Umfrage aber nur wenige Volkswirte. Die Wahrscheinlichkeit eines EU-Ausscheidens, ohne dass bis Ende März 2019 eine Vereinbarung steht, taxieren sie auf 20 Prozent.

Brexit-Flieger für Johnson

Ungeachtet der Kritik am Brexit-Kurs der Regierung ließ Außenminister Boris Johnson jüngst mit einer Forderung der besonderen Art aufhorchen: Er brauche, wie Johnson auf Nachfrage von Journalisten sagte, wohl ein eigenes Flugzeug, mit dem er um die Welt reisen und die britischen Interessen nach dem EU-Austritt vertreten könne. Regierungsmitglieder und Mitglieder der Königsfamilie können für offizielle Reisen zwar die RAF Voyager, ein ehemaliges Militärflugzeug, das 2016 umgebaut wurde, verwenden. Dieses stünde aber so gut wie nie zur Verfügung, so Johnson. Deshalb hätte er gern ein „Brexit-Flugzeug“ – wenn die Kosten nicht exorbitant hoch wären. (ag./aga)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.05.2018)

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