Venezuelas Präsident Maduro nach umstrittener Wiederwahl vereidigt

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Der Sozialist bleibt trotz politischer und wirtschaftlicher Krisen im Amt.

Nach seiner umstrittenen Wiederwahl ist Venezuelas sozialistischer Staatschef Nicolas Maduro für eine weitere Amtszeit vereidigt worden. Der seit 2013 amtierende Maduro legte den Amtseid auf die Verfassung am Donnerstag in der Hauptstadt Caracas vor der Präsidentin der verfassungsgebenden Versammlung, Delcy Rodriguez, ab.

Seine zweite sechsjährige Amtszeit beginnt aber offiziell erst am 10. Jänner 2019. Maduro hatte sich bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag mit deutlichem Vorsprung gegen seine Herausforderer durchgesetzt und eine zweite Amtszeit bis 2025 gesichert. Am Dienstag erklärte ihn der Wahlrat offiziell zum Sieger.

Aushebung der Demokratie

Das wichtigste Oppositionsbündnis MUD hatte den Urnengang boykottiert, die Wahlbeteiligung lag bei unter 50 Prozent. Mehrere lateinamerikanische Länder erkannten das Wahlergebnis nicht an und kündigten an, ihre Botschafter in Caracas aus Protest zurückzurufen. Die USA verschärften ihre Sanktionen.

Maduro wird vorgeworfen, die Demokratie in Venezuela auszuhebeln. Nach monatelangen Protesten der Opposition im vergangenen Jahr, bei denen 125 Menschen getötet worden waren, hatte Maduro durch eine verfassungsgebende Versammlung de facto das Parlament entmachtet, in dem die Opposition die Mehrheit hatte.

Das lateinamerikanische Land leidet überdies unter einer schweren Wirtschaftskrise. Lebensmittel, Medikamente sowie andere Dinge des täglichen Bedarfs sind vielerorts knapp.

(APA/AFP)

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