Die Regionalregierung von Korsika hat angeboten, das Schiff "Aquarius" aufzunehmen. Doch möglicherweise fährt das Schiff doch nach Spanien.
Die Regionalregierung von Korsika hat angeboten, die seit dem Wochenende auf einem Schiff im Mittelmeer ausharrenden 629 Flüchtlingen aufzunehmen. Angesichts der Notlage, des schlechten Wetters und der zu weit entfernten spanischen Küste biete Korsika an, das Schiff "Aquarius" in einem korsischen Hafen aufzunehmen, erklärte die Regionalregierung der französischen Mittelmeerinsel.
Gleichzeitig gab es am Dienstag Meldungen, dass die 629 Migranten an Bord der "Aquarius" von Schiffen der italienischen Marine nach Valencia begleitet werden sollen. Dies twitterte die NGO "SOS Mediterranee", der die "Aquarius" gehört, Dienstag früh. Die "Aquarius" soll bis dahin von einem italienischen Schiff mit Lebensmitteln und Treibstoff beliefert werden.
Nach einem eintägigen Patt hatte die Regierung des sozialistischen spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez am Montag mitgeteilt, dass das Schiff im Hafen von Valencia an der Ostküste Spaniens anlegen dürfe. Italiens rechtspopulistischer Innenminister Matteo Salvini meinte am Montagabend, das Schiff werde "so bald wie möglich" in Richtung Spanien abfahren. Derzeit befinde sich die "Aquarius" in maltesischen Gewässern.
Salvini erklärte, Italien sei bereit, die an Bord befindlichen Frauen und Kinder aufzunehmen. Bisher sei keine Antwort auf sein Angebot eingetroffen. Die Regierung in Rom bemühe sich um Abkommen mit den Herkunftsländern der Migranten. "Wir arbeiten für die Stabilisierung nordafrikanischer Länder", so Salvini nach einem Ministertreffen im Regierungssitz.
Vor dem italienischen Verkehrsministerium kam es am Montagabend zu einer Demonstration, bei der gefordert wurde, dass Italien seine Häfen nicht für Migranten schließe. "Wir müssen Menschlichkeit beweisen und alle Grenzen offen halten", hieß es von den Demonstranten.
Die 629 Migranten waren am Samstag und Sonntag aus Seenot gerettet worden. Die Menschen seien in sieben verschiedenen Einsätzen gerettet worden, sagten Hilfsorganisationen.
(APA)