Umfrageklatsche für CSU: Merkel in Bayern beliebter als Söder

Markus Söder
Markus Söder(c) imago/HMB-Media (Volker Danzer)
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Die CSU verfehlt in der Sonntagsfrage mit 40 Prozent ihr Ziel einer absoluten Mehrheit in Bayern deutlich. Das "rabiate Vorgehen" schade, sagt der Chef des Forsa-Instituts.

Die bayerische CSU kann einer Umfrage zufolge mit ihrer Flüchtlingspolitik die Mehrheit nicht überzeugen. Bei einer Landtagswahl käme sie auf 40 Prozent der Stimmen, geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Forsa-Instituts unter 2500 Frauen und Männern für das Trendbarometer von RTL und n-tv hervor. Das wären 7,7 Punkte weniger als bei der Landtagswahl 2013.

38 Prozent der Bayern sind demnach mit der bisherigen Arbeit von Ministerpräsident Markus Söder zufrieden, 56 Prozent sind "weniger zufrieden oder unzufrieden". Das Urteil über Söder sei damit fast so schlecht wie das über seinen Vorgänger Horst Seehofer im Dezember 2017, kurz vor seiner Ablösung. Mit der Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sind mehr Bayern (43 Prozent) zufrieden. Selbst unter den CSU-Anhängern schneide Merkel mit 61 Prozent besser ab als Söder.

"Der erträumte große Sieg ist nicht in Sicht"

"Mit ihrem rabiaten Vorgehen gegen die Kanzlerin schadet die CSU-Spitze nicht nur der Union insgesamt, sondern vor allem auch der eigenen Partei", sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Mediengruppe RTL. "Die CSU kann nicht einmal die eigenen Anhänger geschweige denn die Mehrheit der bayerischen Landsleute überzeugen. Der erträumte große Sieg bei der Landtagswahl ist derzeit nicht in Sicht."

Die meisten Deutschen sind gegen den von CSU-Chef und Innenminister Seehofer geforderten nationalen Alleingang in der Flüchtlingspolitik. Sie unterstützen der Umfrage zufolge zu 71 Prozent die von Merkel angestrebte europäische Lösung. Auch 68 Prozent der Bayern wollen ein gemeinsames europäisches Vorgehen. In ganz Deutschland kämen CDU und CSU derzeit wie schon in der Vorwoche auf 30 Prozent, den niedrigsten Wert seit der Bundestagswahl. SPD würde 17 Prozent erhalten, die FDP 9 Prozent, die Grünen 13 Prozent, die Linke 10 Prozent und die AfD 15 Prozent.

(APA)

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