Sein Land werde, so Trump, nicht mehr "the world's piggy bank" sein: Im Streit über höhere Verteidigungsausgaben legt der US-Präsident vor dem Gipfel nach.
Eine Woche vor dem NATO-Gipfel in Brüssel rüstet Trump mit Worten auf. Der US-Präsident werde seinen Verbündeten sagen, dass die Vereinigten Staaten nicht das "Sparschwein der Welt" (englisch: "the world's piggy bank") seien - "dass das aufhören muss." So gab der Sprecher des Weißen Hauses, Hogan Gidley, am Dienstag in Washington die Position des US-Präsidenten für das Treffen am 11. und 12. Juni wieder.
Trump hatte davor im Streit mit den NATO-Partnern über höhere Verteidigungsausgaben unter anderem Deutschland attackiert und Kanzlerin Angela Merkel zu niedrige Wehrausgaben vorgeworfen. "Wie wir während Ihres Besuchs im April besprochen haben, wächst in den Vereinigten Staaten die Frustration darüber, dass einige Verbündete die Ausgaben nicht wie versprochen erhöht haben", zitierte die "New York Times" aus einem Schreiben Trumps an Merkel vom Juni.
USA zahle zu viel für die Verteidigung Europas
"Die Vereinigten Staaten geben nach wie vor mehr Mittel für die Verteidigung Europas aus, während es der Wirtschaft des Kontinents, einschließlich Deutschlands, gut geht und die Sicherheitsherausforderungen vielfältig sind. Das ist für uns nicht mehr tragbar."
Die NATO-Staaten hatten 2014 als Reaktion auf die Ukraine-Krise und die Annexion der Krim durch Russland vereinbart, ihre Verteidigungsausgaben bis 2024 in Richtung auf zwei Prozent der jeweiligen Wirtschaftsleistung zu steigern. Die deutsche NATO-Quote liegt derzeit bei 1,2 Prozent und soll nach dem Willen der Bundesregierung bis 2024 auf 1,5 Prozent steigen.