Der russische Außenminister will seinem US-Kollegen einen Globus geben. Man solle erklären, warum die Nato ihre Truppen vor allem im Osten stationiere.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu wirft der Nato vor, ihre Militärbasen immer näher an die russische Grenze zu verlegen.
"Als Präsident der russischen geografischen Gesellschaft will ich seit langem den amerikanischen Kollegen einen Globus geben, damit sie darauf schauen und erklären können, wieso sie ihre Militärbasen und Truppen vor allem an den russischen Grenzen stationieren, während die sogenannten 'Feinde Amerikas' im Mittleren und Fernen Osten sitzen", sagte Schoigu der italienischen Zeitung "Il Giornale". Zum einen wird das als Anspielung auf das US-Raketenabwehrsystem gesehen, das auch in Osteuropa installiert werden soll. Offizielle Begründung der USA ist, dass das System Schutz gegen iranische Raketenangriffe bieten soll.
Zum anderen warf Schoigu der Nato vor, dass sie nach Osten expandiert habe, obwohl es anderslautende Zusagen bei der deutschen Einheit gegeben habe. Die Nato-Russland-Grundakte sieht keine Stationierung ständiger Nato-Militärstrukturen in den östlichen Mitgliedstaaten vor. Nach Ausbruch des Ukraine-Russlands-Konflikts 2014 hat die Nato aber etwa in den baltischen Staaten mobile Einheiten stationiert.
Schoigu kündigte zudem an, dass Russland bereit ist, Syrien mit S-300-Luftabwehrsystemen auszustatten. Die Angriffe der USA, Großbritanniens und Frankreichs in Syrien hätten gezeigt, dass dies nötig sei. Die syrische Regierung habe aber bisher keine Anfrage gestellt.
(APA/Reuters)