Mal lobt der US-Präsident Putin, mal spricht er vom neuen Kalten Krieg. Seine Unberechenbarkeit sei eine große Chance, meint Trump.
New York. Wer verstehen will, was Donald Trump über Wladimir Putin denkt, kann leicht den Überblick verlieren. Euphorische Lobreden wechseln sich mit indirekten Kriegsdrohungen ab. Mal bewundert der Präsident sein russisches Gegenstück, mal scheint er den Kremlchef zu verachten. Die entscheidende Frage ist: Hat Donald Trump wirklich keinen Plan? Oder ist genau diese Unberechenbarkeit seine Stärke?
Um Trumps Sprunghaftigkeit aufzuzeigen, muss man nicht weit zurückblicken. Im März gratulierte er Putin freundlich zur Wiederwahl. Anfang April erließen die USA weitreichende Sanktionen und sorgten für ein Kursgemetzel an der Börse in Moskau. Wenige Tage später, nach dem Einsatz von Giftgas in Syrien, an dem Russland beteiligt gewesen sein soll, sprach Trump vom schlechtesten Verhältnis aller Zeiten zwischen den beiden Militärmächten.