Falschmeldung über Leistungen der kroatischen Präsidentin

Die Präsidentin Kroatiens soll massive Einsparung durchgeführt haben - diese Meldung ist jedoch falsch
Die Präsidentin Kroatiens soll massive Einsparung durchgeführt haben - diese Meldung ist jedoch falschimago/ITAR-TASS
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Seit Donnerstag kursiert eine Falschmeldung über die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović im Internet. Sie soll den Präsidentenflieger und die Dienstwägen der kroatischen Minister verkauft haben.

Auf Facebook wurde am Donnerstag eine Liste mit angeblichen Leistungen der kroatischen Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović geteilt. So habe sie etwa ihre Präsidentenmaschine verkauft oder den kroatischen Ministern das Gehalt gekürzt. Doch es stellte sich heraus: So ziemlich alle aufgelisteten Leistungen sind falsch.

Angebliche Leistungen der Präsidentin von Kroatien Grabar-Kitarovic
Angebliche Leistungen der Präsidentin von Kroatien Grabar-KitarovicScreenshot Facebook

Nicht nur auf den Social Media-Plattformen wurde die Falschmeldung verbreitet, auch mehrere Medien im deutschsprachigen Raum verbreiteten die angeblichen Steuereinsparungen von Grabar-Kitarović.

Auf der Website von "Mimikama.at" heißt es, die Falschmeldungen kamen ursprünglich von einer Zusammenfassung eines Artikels der Seite "Freie Welt". Diese Seite sei tendenziell bekannt für Pro-AfD und Anti-Migrations-Themen. Auch Homosexualität sei dort öfters ein Thema, zudem wehre man sich gegen den Begriff "rechts".

Für die Meldungen, sie habe das Präsidentenflugzeug verkauft, die Gehälter der Minister gekürzt oder deren Mercedes-Limousinen gestrichen, gibt es laut "Mimikama" keinerlei Belege. Bei den Minister-Gehältern ließ sie die Wahl bei den Ministern selbst. Ihr eigenes Gehalt kürzte sie um 30 %, nicht um die Hälfte. Außerdem sei die Präsidentin, nicht berechtigt Gehälter von Botschaftern oder Konsulaten zu kürzen. Einzig die Feststellung, wie viele Sprachen die Präsidentin spreche, sei grundlegend richtig.

Falschmeldung über Spende der WM-Prämien

Eine zweite Falschmeldung kursierte am Donnerstag im Internet. Die kroatische Nationalmannschaft würde sämtliche Einnahmen der Weltmeisterschaft in Russland spenden. Die Info dürfte allein auf Facebook wohl mehrere Millionen User erreicht haben.

Bei einem deutschsprachigen Medium hieß es auf Facebook: "Kroaten spenden gesamte WM-Prämien an hilfsbedürftige Kinder". Das Medium berichtigte die Meldung etwas später. Woher diese Falschmeldung stammte, blieb unklar.

Nationalmannschaft von Kroatien spendet WM-Prämien ist falsch
Nationalmannschaft von Kroatien spendet WM-Prämien ist falschimago/Matthias Koch

(witt)

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