Israels Marine stoppt Solidaritätsschiff auf Weg nach Gaza

APA/AFP/JACK GUEZ
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Das Schiff sein abgefangen worden, weil es die Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen wollte, teilte die israelische Armee mit. Das Schiff transportierte Medikamente.

Israels Marine hat am Sonntag ein internationales Solidaritätsschiff gestoppt, das auf dem Weg zum blockierten Gazastreifen war. Das erste von insgesamt zwei Schiffen sei von der Marine gestoppt und dazu gezwungen worden, Kurs auf den israelischen Hafen Aschdod zu nehmen, sagte Adham Abu Selmeja vom Palästinensischen Komitee gegen die israelische Blockade.

Die israelische Armee teilte später mit, das aus Europa kommende Schiff sei abgefangen worden, weil es die "legale Seeblockade" des Gazastreifens durchbrechen wollte. "Das Schiff wurde überwacht und in Übereinstimmung mit internationalem Recht abgefangen", hieß es in einer Erklärung. Es werde in den Hafen Ashdod gebracht.

Nach Angaben der Veranstalter fährt das Schiff "Al-Auda" (Die Rückkehr) unter norwegischer Flagge und hat 22 Menschen aus 16 Ländern an Bord. Das ehemalige Fischerboot transportiere Medikamente für die Menschen im Gazastreifen. Menschenrechtsorganisationen haben immer wieder gewarnt, die Lebensbedingungen der rund zwei Millionen Einwohner des Küstenstreifens seien unerträglich.

Israel hat seit mehr als zehn Jahren eine Blockade über den Küstenstreifen verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Die Maßnahme wird mit Sicherheitserwägungen begründet, da im Gazastreifen die radikalislamische Hamas herrscht. Die Hamas wird von USA und EU als Terrororganisation eingestuft und hat sich Israels Zerstörung auf die Fahne geschrieben.

Immer wieder versuchen Aktivisten, die Blockade auf See zu durchbrechen. Bei einer solchen Aktion im Jahre 2010 hatten israelische Soldaten das türkische Schiff "Mavi Marmara" gestürmt, wobei zehn türkische Staatsbürger ums Leben kamen.

(APA/dpa)

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