Brückeneinsturz: Wer ist schuld am Unglück von Genua?

ITALY-ACCIDENT-BRIDGE
ITALY-ACCIDENT-BRIDGE(c) APA/AFP/Piero CRUCIATTI
  • Drucken

Nach der Tragödie beschuldigt die italienische Regierung die Betreibergesellschaft und die EU. Sie muss sich aber auch selbst unangenehme Fragen gefallen lassen.

Genua/Rom. Die Wolken sind verzogen, die Sonne scheint am Mittwoch auf die Trümmer der Unglücksstelle in Genua, wo am Morgen noch immer Hunderte Helfer im Einsatz sind und nach Überlebenden und Opfern suchen. Elf Häuser wurden vorsorglich evakuiert, 440 Menschen sind an Ferragosto quasi wohnungslos. Dieser Tag, der 15. August, ist in Italien ein Feiertag, der Tag, an dem Familie und Freunde sich am Meer treffen, zusammen essen, feiern, das Leben und den Sommer genießen. Doch in diesem Jahr herrscht Staatstrauer zu Ferragosto, Mariä Himmelfahrt. Das Unglück vom Vortag, als im norditalienischen Genua eine vierspurige Autobahnbrücke plötzlich zusammenbrach und mindestens 37 Menschen in den Tod riss, lähmt das Land.

Ein etwa 100 Meter langes Stück des Polcevera-Viadukts, das auch Ponte Morandi genannt wird, war am Dienstag aus mehr als 40 Metern Höhe in die Tiefe gestürzt. Neben dem Schock und der Trauer wird am Tag nach der Tragödie auch die Wut der Italiener immer lauter: Wie konnte das nur passieren?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Weltjournal

Touristen bleiben Genua nach Brückeneinsturz fern

Die Zahl der Hotelgäste hat sich nach dem Unglück mit 43 Personen halbiert. Viele Touristen wissen nicht, wie sie die Stadt mit dem Auto erreichen können.
Das Unternehmen "Autostrade per l'Italia" betrieb die Morandi-Brücke in Genua.
Weltjournal

Rom will alle Autobahn-Lizenzen prüfen

Nach dem Brückeneinsturz in Genua plant die Regierung, alle Instandhaltungsarbeiten auf dem italienischen Autobahnnetz zu kontrollieren.
Brückeneinsturz in Genua
Weltjournal

43 Minuten Stille für Opfer des Brückeneinsturzes in Genua

Die Fans des italienischen Fußball-Erstligisten CFC Genua haben den 43 Toten des verheerenden Brückeneinsturzes gedacht.
Trauer in Genua. Mindestens 43 Menschen sind beim Einsturz der Morandi-Brücke ums Leben gekommen. Die Stadt erholt sich nur schwer von dieser Katastrophe.
Weltjournal

Katastrophe in Genua: „Mein Sohn hat hier sein Leben riskiert“

Die italienische Stadt steht seit dem Einsturz der Morandi-Brücke unter Schock. Neben dem menschlichen Leid drohen nun auch massive wirtschaftliche Folgen.
Damit ist vorerst Schluss: Anrainer der Zone unter den Resten der Morandi-Brücke dürfen im Moment nichts aus den Wohnungen holen.
Weltjournal

"Geräusche" an den Brückenresten in Genua - Gebiet wird Sperrzone

Verdächtige Geräusche an den noch stehenden Brückenresten in Genua beenden alle Einsätze der Feuerwehr in den Bereichen. Bewohner der Häuser dürfen nun auch keine Gegenstände mehr aus ihren Wohnungen holen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.