Chemnitz: Schweiz warnt vor Sicherheitslage in Deutschland

REUTERS/Hannibal Hanschke
  • Drucken

Das Schweizer Außenministerium warnt nach den Ausschreitungen in der deutschen Stadt zur Vorsicht bei Reisen in das Nachbarland.

Nach den Demonstrationen und Ausschreitungen in Chemnitz hat das Schweizer Außenministerium in einem Tweet zur Vorsicht geraten. "#Deutschland: Lassen Sie in der Umgebung von Demonstrationen Vorsicht walten, da Ausschreitungen möglich sind", heißt es in dem Tweet von Donnerstagabend.

Derselbe Satz steht auf der Webseite des Ministeriums mit den Reisehinweisen für Deutschland, mit den Vorschaltsätzen: "Das Land ist stabil. In den großen Städten kann es aber zu Demonstrationen kommen. Lassen Sie in der Umgebung von Demonstrationen Vorsicht walten, da Ausschreitungen möglich sind."

In Chemnitz war es nach dem gewaltsamen Tod eines Deutschen und der Festnahme zweier Ausländer als Tatverdächtige zu Demonstrationen und Ausschreitungen gewaltbereiter Neonazis mit Attacken gegen Ausländer gekommen.

Tatverdächtiger hätte 2016 abgeschoben werden können

In Deutschland löste der Vorfall eine schwere politische Debatte aus - unter anderem um die Abschiebung des festgenommenen Irakers, der für den Tod des Deutschen mitverantwortlich sein soll. Er hätte nach Ansicht des Verwaltungsgerichts Chemnitz bereits im Mai 2016 abgeschoben werden können. Eine Abschiebung nach Bulgarien wäre zulässig gewesen, teilte das Verwaltungsgericht Chemnitz am Freitag mit.

Die Abschiebung sei in der Folgezeit aber nicht vollzogen worden, weshalb die Überstellungsfrist von sechs Monaten abgelaufen war. Der Mann sollte nach Bulgarien abgeschoben werden, weil er dort zunächst als Asylbewerber registriert worden war.

Anmerkung der Redaktion: Wegen massiver Verstöße gegen unsere Forenregeln musste die Kommentarfunktion zu diesem Thema deaktiviert werden. Wir bedauern. (mkf)

(APA/Reuters/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

GERMANY-POLITICS-FARRIGHT-DEMONSTRATION
Außenpolitik

Demos in Chemnitz: Tausende Teilnehmer am Samstag erwartet

AfD, Pegida und das rechtspopulistische Bündnis "Pro Chemnitz" haben Kundgebungen angemeldet, auch eine Gegendemonstranttion soll es geben. Wegen des Polizei-Großeinsatzes wurde das Fußballspiel zwischen Dresden und dem HSV abgesagt.
Proteste in Chemnitz
Außenpolitik

AfD-Chef Gauland: "Ausrasten ist nach einer solchen Tat legitim"

Der AfD-Chef beschwerte sich, dass "besorgte Bürger" in Chemnitz als Rechtsradikale hingestellt würden: "Das kann nicht sein."
Schweigeminute in Chemnitz. Links: Michael Kretschmer
Außenpolitik

In der Chemnitzer „Höhle des Löwen“

Michael Kretschmer, Sachsens CDU-Ministerpräsident, stellte sich im Fußballstadion den kritischen Fragen der Bürger. Am Abend versammelten sich erneut Demonstranten.
Außenpolitik

Hunderte Demonstranten versammeln sich in Chemnitz

Die Lage in Chemnitz bleibt angespannt. 1000 Menschen haben sich bei einer Protestkundgebung der rechtspopulistischen Bewegung Pro Chemnitz versammelt.
Bild aus Chemnitz
Home

Chemnitz-Demos: Justizbeamter suspendiert

Der Mann arbeitet demnach in der Justizvollzugsanstalt Dresden und soll den Haftbefehl gegen einen der Beschuldigten im Fall Chemnitz in Umlauf gebracht haben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.