IS bekennt sich zu Anschlag auf iranische Revolutionsgarden

Soldaten und Zivilisten gehen in Deckung
Soldaten und Zivilisten gehen in DeckungAPA/AFP/ISNA/ALIREZA MOHAMMADI
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Mindestens 29 Menschen sterben bei einer Attacke auf eine Militärparade in der iranischen Stadt Ahvaz. Es ist der schwerste Anschlag in den vergangenen Jahren.

Bei einem Anschlag auf eine Militärparade in der iranischen Stadt Ahvaz sind am Samstag nach offiziellen Angaben mindestens 29 Menschen getötet worden. Das iranische Staatsfernsehen sprach von einer "terroristischen Attacke" in der südwestlichen Stadt Ahvaz, die zudem 57 Verwundete hinterlassen habe. Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Anschlag.

Nach iranischen Medienberichten schossen während der Parade uniformierte Männer plötzlich in die Zuschauermenge. Anschließend hätten die Angreifer versucht, auch auf die Tribüne für offizielle Besucher zu feuern. Drei Angreifer seien vor Ort "zur Hölle geschickt" worden, der vierte sei nach der Festnahme seinen Verwundungen erlegen, sagte Militärsprecher Abolfazl Shekarchi.

Der Anschlag ist der schwerste dieser Art im Iran in den vergangenen Jahren. Im Jahr 2017 hatten IS-Anhänger in der Hauptstadt Teheran das iranische Parlament und das Mausoleum des Revolutionsführers Ruhollah Khomeini angegriffen. Damals kamen 18 Menschen ums Leben.

Nach Angaben der staatlichen Agentur IRNA sind nicht nur Soldaten unter den Opfern, sondern auch Zivilisten, unter ihnen Kinder. Die Zahl der Toten könne weiter ansteigen, da viele der Verletzten in Lebensgefahr schwebten.

Irans Präsident droht mit "vernichtender Antwort"

Anschläge der radikal-sunnitischen IS-Jhihadisten sind im mehrheitlich schiitischen Iran eigentlich selten. Der Anschlagsort Ahvaz liegt in der mehrheitlich von Arabern bewohnten Provinz Khouzestan an der Grenze zum Irak. In der Region hatte es in früheren Jahren separatistische Bestrebungen gegeben.

Der iranische Präsident Hassan Rouhani drohte mit einer "vernichtenden Antwort" auf die Attacke. "Diejenigen, die diesen Terroristen Informationen und Unterstützung bei der Verbreitung ihrer Propaganda gewähren, werden sich dafür verantworten müssen", erklärte er.

Auch Außenminister Mohammad Javad Zarif verurteilte den Angriff in Ahvaz und drohte mit Konsequenzen. "Terroristen, die von einem ausländischen Regime rekrutiert, ausgebildet, bewaffnet und bezahlt wurden, haben Ahvaz angegriffen", schrieb Zarif auf Twitter. Ohne Saudiarabien beim Namen zu nennen, machte er die "Terror-Sponsoren in der Region und ihre amerikanischen Herren" für den Angriff verantwortlich und drohte mit "einer umgehenden und konsequenten Reaktion" des Iran.

(APA/AFP/dpa)

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