Russland: Der Theaterstar am Pranger

Prozessauftakt in Moskau: Regisseur Kirill Serebrennikow wird Veruntreuung von Geldern vorgeworfen.
Prozessauftakt in Moskau: Regisseur Kirill Serebrennikow wird Veruntreuung von Geldern vorgeworfen. (c) imago/ITAR-TASS (Artyom Geodakyan)
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Am Mittwoch beginnt in Moskau der Veruntreuungs-Prozess gegen den Regisseur Kirill Serebrennikow. Die streitbare Kulturszene wird in die Schranken gewiesen.

Moskau. Gerichtsverhandlungen in Russland wirken häufig wie Stücke, deren Ausgang schon geschrieben ist. Die handelnden Personen folgen genau einstudierten Rollen: Da ist der Richter, der tonlos die Anklageschrift vorliest, ohne aufzusehen. Der Beschuldigte, der in einem Gitterkäfig Platz nimmt und in der Rolle des Schuldigen probesitzen darf. Dann gibt es den Verteidiger, dessen Einspruch häufig abgewiesen wird. Und schließlich den Staatsanwalt, die eigentliche Schlüsselfigur, deren Wunsch nach dem maximalen Strafmaß nicht selten erfüllt wird.

Ab Mittwoch wird in einem Moskauer Bezirksgericht ein Fall verhandelt, das ebenfalls einem Skript zu folgen scheint. Der Angeklagte ist der bekannte Regisseur Kirill Serebrennikow. Ihm wird die Veruntreuung von Förderungen vorgeworfen. Doch indirekt wird im Gerichtssaal auch darüber geurteilt werden, was Kulturschaffende heute in Russland tun dürfen und was nicht.

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