USA: Midterms-Wahlkampf so teuer wie noch nie

Beto O'Rourke will in Texas den Senatssitz für die Demokraten erringen.
Beto O'Rourke will in Texas den Senatssitz für die Demokraten erringen.APA/AFP/SUZANNE CORDEIRO
  • Drucken

5,2 Milliarden Dollar wurden für die Kongresswahlen ausgegeben, das seien um ein Drittel mehr als vor vier Jahren, berichtet eine Rechercheplattform.

Nie zuvor ist bei einer Zwischenwahl in den USA so viel Geld für den Wahlkampf ausgegeben worden wie in diesem Jahr. Die 5,2 Milliarden Dollar (rund 4,6 Milliarden Euro) seien 35 Prozent mehr als bei der Zwischenwahl von 2014, berichtete die auf Wahlkampffinanzierung spezialisierte Organisation Center for Responsive Politics auf ihrer Webseite.

Demnach haben nicht nur die Republikaner von US-Präsident Donald Trump Spenden in Rekordhöhe eingenommen, sondern vor allem die Demokraten erlebten einen riesigen Aufwärtstrend. Sie hätten vor allem vom Enthusiasmus von Spenderinnen profitiert. Auch bei Kleinspendern hätten sie die Nase vorn.

Obama und Trump rufen zur Wahl auf

Der frühere US-Präsident Barack Obama hat die Amerikaner zur Abstimmung aufgerufen. "Heute sind Sie an der Reihe, Ihre Stimme zu erheben, um den Kurs des Landes zum Besseren zu ändern", schrieb der demokratische Ex-Präsident am Dienstag auf Twitter. "Gehen Sie raus und wählen Sie."

Am Dienstagmorgen (Ortszeit) hatten die Wahlen zum Repräsentantenhaus und zum Senat begonnen, den beiden Kammern des US-Parlaments in Washington. Auch Präsident Donald Trump meldete sich auf Twitter zu Wort und rief zur Wahl bestimmter Kandidaten seiner Republikaner auf.

Demokraten liegen vorne

Insbesondere bei den Rennen um die Sitze im Repräsentantenhaus, einer der beiden Kammern im US-Kongress, hätten die Demokraten mit Wahlkampfspenden in Höhe von 951 Millionen Dollar die Republikaner mit 637 Millionen Dollar hinter sich gelassen, heißt es. Auch bei Spenden für den Senat lägen die Demokraten vorn, aber nicht so deutlich.

Die Nachrichtenseite Axios.com führte den rasanten Anstieg von Spenden vor allem auf ein radikalisiertes politisches Umfeld sowie auf mehr spannende Rennen zurück. Die größten Spender für beide Parteien sind demnach sogenannte Super PACs. Das sind Organisationen, die Spenden in unbegrenzter Höhe annehmen und sie zur Werbung für bestimmte Kandidaten verwenden können.

Bei der Zwischenwahl wurden am Dienstag das gesamte Abgeordnetenhaus sowie 35 der 100 Senatoren gewählt. Bisher haben Trumps Republikaner in beiden Kammern des Kongresses eine Mehrheit. Die Demokraten rechneten sich vor der Wahl Chancen aus, dass sie das Abgeordnetenhaus und möglicherweise auch den Senat gewinnen.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Donald Trump ortet Wahlbetrug in Florida
Außenpolitik

Trump deutet Unregelmäßigkeiten bei Wahlen in Florida an

Nach den US-Wahlen vom 6. November zeichnet sich ein handfester Streit um den Ausgang zweier wichtiger Abstimmungen im US-Staat Florida ab. Präsident Donald Trump spricht von Korruptionsskandal und Wahlbetrug.
Jeff Sessions reichte den Rücktritt ein.
Außenpolitik

Sessions' Aus und die Folgen für die Russland-Affäre

Der Präsident feuert seinen Justizminister und deutet weitere Änderungen im Kabinett an.
Die Szene, die zum Eklat führt: Donald Trump weist CNN-Korrespondenten Jim Acosta zurecht, der sich ans Mikro klammerte.
Außenpolitik

Kleinkrieg des Präsidenten mit CNN

Jim Acosta und sein Sender gelten Donald Trump als Inbegriff von Fake News.
Außenpolitik

Wer als nächstes aus Trumps Kabinett fliegen könnte

Nach dem erzwungenen Rücktritt von Justizminister Jeff Sessions könnte der US-Präsident bis Jahresende noch weitere Minister aus der Regierung entfernen.
Jeff Sessions in der Spiegelung von Donald Trump
Außenpolitik

Trump entlässt Justizminister - und sperrt CNN-Reporter aus

Justizminister Jeff Sessions verlässt auf Wunsch des US-Präsidenten seinen Posten in der Regierung von Donald Trump. Letzterer liefert sich einen heftigen Schlagabtausch mit einem Journalisten, den er eine "unverschämte, fürchterliche Person" nannte.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.