COP24: 65.000 demonstrieren in Brüssel für Klimaschutz

Kundgebungen für den Klimaschutz in Brüssel
Kundgebungen für den Klimaschutz in BrüsselREUTERS
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Zum Beginn des UNO-Klimagipfels im polnischen Kattowitz (Katowice) haben in Brüssel Zehntausende Menschen für den Klimaschutz demonstriert. Sie forderten stärkere Maßnahmen zur Begrenzung des Kohlendioxid-Ausstoßes.

Zum Beginn des UNO-Klimagipfels im polnischen Kattowitz (Katowice) haben in Brüssel Zehntausende Menschen für den Klimaschutz demonstriert. Etwa 65.000 Menschen zogen nach Polizeiangaben am Sonntag durch die belgische Hauptstadt. Sie forderten demnach auf nationaler, europäischer und globaler Ebene stärkere Maßnahmen zur Begrenzung des Kohlendioxid-Ausstoßes.

Bei der Weltklimakonferenz in Polen sollen die weitreichenden Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz von 2015 durch klare Regeln zur Umsetzung und Überprüfung ergänzt werden. In Paris war beschlossen worden, die Erderwärmung auf unter zwei Grad, möglichst sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Treibhausgase stoppen

Bei den Bemühungen zur Verhinderung einer Überhitzung des Planeten geht es im Kern darum, möglichst bald und vollständig die Freisetzung von Treibhausgasen zu stoppen. Die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas, bei der Kohlendioxid freigesetzt wird, steht dabei im Mittelpunkt. Es gibt aber es auch Widerstände wegen möglicher negativer wirtschaftlicher und sozialer Folgen einer zu abrupten Energiewende.

An Demonstrationen in den deutschen Städten Berlin und Köln unter dem Motto "Kohle stoppen - Klimaschutz jetzt" beteiligten sich unterdessen nach Angaben der Veranstalter insgesamt 36.000 Teilnehmer. Die Polizei nannte erheblich niedrigere Zahlen.

Van der Bellen weiterhin "vorsichtig optimistisch"

Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sich weiterhin "positiv optimistisch" gezeigt, dass eine Einigung zustande kommt. Am Montag wird Van der Bellen unter anderem eine Rede bei der Konferenz halten.

Hauptaufgabe der Konferenz ist es, die 2015 in Paris von den Staaten beschlossene Verpflichtung, die Erderwärmung nach Möglichkeit auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, in konkrete Maßnahmen umzusetzen und in einem Regelbuch festzumachen. Obwohl die Staaten dabei mitunter noch weit auseinanderliegen, ist eine Einigung durchaus denkbar. "Aber ich bin kein bodenloser Optimist. Es werden schwierige Verhandlungen", sagte Van der Bellen.

Heute sei er aber "zuversichtlicher als noch vor ein bis zwei Jahren", sagte der Bundespräsident. Grund dafür ist, dass die Bürger angesichts der extremen Wetterphänomene zunehmend besorgt sind. "Außerdem gibt es heute keinen ernstzunehmenden Politiker mehr, der den Klimawandel leugnet", sagte Van der Bellen.

"Schwarzfahrer-Effekt"

Als Hauptproblem sah der Bundespräsident den "Schwarzfahrer-Effekt". Wenn sich einzelne Staaten - auch kleinere Staaten wie Österreich - aus einzelnen Vereinbarungen herausnehmen, würde bald "niemand mehr etwas machen". Deshalb sei ein Regelbuch auch so wichtig.

Die von Van der Bellen gestartete Initiative, die zum Erfolg der UN-Klimakonferenz beitragen soll, ist inzwischen von einem weiteren europäischen Staatsoberhaupt bzw. Regierungschef unterzeichnet worden. Mit dem dänischen Ministerpräsidenten Lars Lokke Rasmussen sind es bereits 18 Unterstützer. Van der Bellen konnte sich vorstellen, dass dieses Netzwerk auch nach der COP24 bestehen bleibt.

Der Bundespräsident wird auf Einladung des polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda gemeinsam mit zahlreichen Amtskollegen an der Eröffnung der UN-Klimakonferenz am Montag im polnischen Kattowitz teilnehmen und am Dienstag den Stand der österreichischen Außenwirtschaft auf der COP24 eröffnen. Dabei werden Projekte österreichischer Unternehmen präsentiert, die in Sachen Klimaschutztechnologie vorbildlich sind.

(APA)

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