Anwalt von Stormy Daniels will doch nicht US-Präsident werden

Anwalt Michael Avenatti
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"Ich werde nicht ruhen, bis Donald Trump aus dem Amt entfernt ist", sagt US-Anwalt Michael Avenatti. Er will aber entgegen früherer Überlegungen nicht für Präsidentenamt kandidieren.

Der US-Anwalt Michael Avenatti, der die Pornodarstellerin Stormy Daniels im Streit mit Präsident Donald Trump vertritt, will nun doch nicht bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 antreten. Avenatti teilte am Dienstag mit, er verzichte aus "Respekt für meine Familie" auf eine Präsidentschaftsbewerbung.

Avenatti hatte im August angekündigt, einen Einstieg in das Rennen gegen Trump zu prüfen. Nun erklärte er, seine Familie habe "Besorgnisse" angesichts eines solchen Schritts vorgebracht. Sein Verzicht auf die Präsidentschaftsbewerbung falle ihm nicht leicht. Näher äußerte sich er 47-Jährige nicht zu seinen Gründen.

Der Anwalt war im November kurzzeitig von der Polizei in Los Angeles unter dem Verdacht festgenommen worden, gegen eine Frau gewalttätig geworden zu sein. Dabei soll es sich laut Medienberichten um eine frühere Freundin Avenattis gehandelt haben. Er wies die Gewaltvorwürfe zurück. Die Polizei verfolgte den Verdacht letztlich nicht weiter.

Avenatti vertritt Stormy Daniels in ihrem Bemühen vor Gericht, eine Schweigevereinbarung zu einem angeblichen Sexabenteuer mit Trump aufheben zu lassen. Die Pornodarstellerin war die Vereinbarung kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 mit Trumps damaligen Anwalt Michael Cohen eingegangen und hatte dafür 30.000 Dollar (nach heutigem Wert 26.500 Euro) erhalten.

Außerdem vertrat Avenatti den Pornostar in einer Verleumdungsklage gegen Trump, die jedoch bereits verloren ging. Derzeit wird in diesem Fall aber noch darum gestritten, ob Stormy Daniels die hohen Anwaltskosten des Präsidenten zu tragen hat oder nicht.

Avenatti kündigte nun an, dass er Stormy Daniels und andere Mandanten weiterhin in Streitigkeiten mit dem Präsidenten vertreten wolle. "Ich werde nicht ruhen, bis Trump aus dem Amt entfernt ist", kündigte der 47-Jährige an. Zugleich zeigte er sich besorgt, dass die oppositionellen Demokraten einen Kandidaten gegen den Präsidenten aufstellen könnten, "der keine Chance hat, Donald Trump tatsächlich zu schlagen".

Avenatti war zuletzt allerdings auch mit seiner prominenten Mandantin aneinandergeraten. Stormy Daniels teilte in der vergangenen Woche in einem an die Website "The Daily Beast" übermittelten Statement mit, dass sie überlege, sich einen neuen Anwalt zu suchen. Sie begründete dies unter anderem damit, dass Avenatti die Verleumdungsklage gegen Trump gegen ihren Willen eingereicht habe.

(APA/AFP)

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