Jemen-Friedensgespräche in Schweden begonnen

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Schwedische Außenministerin Wallström ruft Kriegsparteien zu Ende des Blutvergießens auf

In einem Schloss nahe der schwedischen Hauptstadt Stockholm haben am Donnerstag unter UN-Vermittlung Friedensgespräche für den Jemen begonnen. Bei der Begrüßung der Delegationen rief die schwedische Außenministerin Margot Wallström die Kriegsparteien auf, dem Blutvergießen ein Ende zu machen.

"Wir müssen die Katastrophe im Jemen beenden", sagte sie. Die Menschen im Jemen, vor allem die Kinder, warteten schon zu lange darauf. Der UN-Sondergesandte Martin Griffith nannte das Zustandekommen der Gespräche einen Meilenstein bei den Bemühungen um eine Lösung des Konflikts.

Direkte Gespräche nicht geplant

Nach Angaben aus der UN sind direkte Gespräche der Kriegsparteien zunächst nicht geplant. Griffith wolle mit der Delegation der von Saudi-Arabien gestützten Regierung und den vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen getrennt beraten. Dabei wolle er vertrauensbildende Maßnahmen und Möglichkeiten für die Bildung einer Übergangsregierung ausloten. Er strebe eine Zustimmung beider Parteien zur Wiedereröffnung des Flughafens der Hauptstadt Sanaa, den Austausch von Gefangenen und einen Waffenstillstand für den von den Houthis gehaltenen Hafen Hudaida an.

In dem seit 2015 andauernden Bürgerkrieg stehen sich die von einer saudi-arabischen Militärallianz gestützte, international anerkannte Regierung und pro-iranische Houthi-Milizen gegenüber. Die Houthis kontrollieren inzwischen den größten Teil des Landes. Mehr als 10.000 Menschen kamen ums Leben, über zwei Millionen wurden vertrieben. Im Jemen hungern mehr als acht Millionen Menschen, laut den UN könnten es bis zu 14 Millionen werden.

Der Konflikt gilt als Stellvertreterkrieg des schiitischen Iran mit dem sunnitischen Saudi-Arabien, die um die Vormacht in der gesamten Golf-Region buhlen. Im September war ein am UN-Sitz in Genf angesetztes Treffen gescheitert, weil Vertreter der Rebellen nicht erschienen waren.

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