Trumps Stabschef John Kelly steht vor Rücktritt

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US-POLITICS-COUNCIL-TRUMPAPA/AFP/NICHOLAS KAMM
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Nach Monaten der Spekulation über Kellys Rolle im Weißen Haus Trumps berichten US-Medien, dass der Abgang des Stabschefs kurz bevorstehe. Offiziell bestätigt ist der Rücktritt noch nicht.

Der Stabschef im US-Präsidialamt, John Kelly, steht einem Fernsehbericht zufolge vor dem Rücktritt. Er werde sein Amt voraussichtlich in den kommenden Tagen niederlegen, berichteten das US-Onlinemedium "Axios" und der Fernsehsender CNN. Die Meldungen berufen sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Das US-Präsidialamt war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Zuletzt war darüber spekuliert worden, dass US-Präsident Donald Trump Kelly entlassen könnte. Es gebe "einige Dinge" an Kelly, die er möge, und andere, die er nicht möge, hatte Trump erklärt. Kelly mache "in vielerlei Hinsicht einen hervorragenden Job", "an irgendeinem Punkt" werde Kelly aber "weiterziehen wollen".

Ein möglicher Abgang Kellys war seit vielen Monaten erwartet worden. Schon zu Beginn seiner Arbeit im Weißen Haus hatte es Gerüchte gegeben, dass Trumps Tochter Ivanka und ihr Ehemann Jared Kushner, die beide als Berater des Präsidenten im Weißen Haus arbeiten, mit Kellys Führung unzufrieden seien - auch, weil dieser den Zugang zum Präsidenten reglementiert habe. Der Grund für Kellys Strenge: Bei seinem Amtsantritt im Sommer 2017 drohten Machtkämpfe jegliche Arbeit des Weißen Hauses zu sabotieren. Wirklich eindämmen konnte der Marine-General dies aber offenbar auch nicht: Kelly soll immer wieder über den Präsidenten geklagt haben. Zu einem Konflikt dürfte es zuletzt auch zwischen First Lady Melania Trump und Kelly gekommen sein - der Stabschef hatte Trump die Beförderung von Mitarbeitern versagt.

Ayers und Nauert als neues Personal

Im November hatte es geheißen, der Präsident plane, Kelly durch Nick Ayers zu ersetzen. Ayers ist der Stabschef von Vizepräsident Mike Pence - und dürfte sich auf Unterstützung von Ivanka Trump und Kushner verlassen.

"Axios" berichtet zudem von weiteren personellen Veränderungen, die in kürzester Zeit schlagend werden könnten. So soll Trump Heather Nauert - eine Spitzenbeamtin des US-Außenministeriums - zur US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen ernennen. Sie soll Nikki Haley in der Rolle nachfolgen, die im Oktober ihren Rückzug angekündigt hatte.

(APA/Reuters/Red.)

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