Strafmaß für Trumps Ex-Anwalt Cohen wird verkündet

U.S. President Donald Trump's former lawyer Michael Cohen exits Federal Court after entering a guilty plea in Manhattan, New York City
U.S. President Donald Trump's former lawyer Michael Cohen exits Federal Court after entering a guilty plea in Manhattan, New York CityREUTERS
  • Drucken

Der einstige Mitarbeiter des US-Präsidenten, der im Auftrag Trumps Schweigegeld an dessen Geliebte gezahlt haben will, könnte für bis zu fünf Jahre ins Gefängnis kommen.

Im Fall des US-Anwalts Michael Cohen, der früher für den heutigen Präsidenten Donald Trump arbeitete, verkündet ein Gericht in New York heute, Mittwoch, das Strafmaß. Bundesanwälte verlangen, dass Cohen wegen Steuer- und Bankenbetrugs sowie Verstößen gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung zu einer vier- bis fünfjährigen Haftstrafe verurteilt wird.

Der 52-jährige hofft wegen seiner umfassenden Aussagen auf eine mildere Strafe. Die Aussagen seines einstigen Mitarbeiters haben Trump unter massiven Druck gesetzt. So sagte Cohen, dass Trump die Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels und das frühere "Playboy"-Model Karen McDougal im Wahlkampf 2016 angeordnet habe. Mit beiden Frauen soll Trump früher eine Sexbeziehung gehabt haben. Die Ermittler sehen in den Schweigegeldern illegale Wahlkampfspenden - weil sie bezahlt wurden, um Trumps Chancen bei der Präsidentschaftswahl nicht zu mindern. Trump hatte zunächst stets bestritten, von den Zahlungen gewusst zu haben.

Trump fordert Gefängnisstrafe für Cohen

Zudem wirft die Bundesanwaltschaft Cohen wissentliche Falschaussagen gegenüber dem Kongress vor. Cohen hatte sich schuldig bekannt, den Kongress bei dessen Russland-Ermittlungen über einen geplanten Immobiliendeal Trumps in Moskau angelogen zu haben - aus Loyalität zu Trump. Dieser sprach sich vergangene Woche dafür aus, dass Cohen eine Gefängnisstrafe "in vollem Maße" verbüßen sollte.

Die Strafverfolger werfen ihm vor, über Jahre hinweg aus "persönlicher Gier" gegen eine Reihe von Gesetzen verstoßen zu haben. Seine Macht und seinen Einfluss habe er für "betrügerische Zwecke" eingesetzt, führte Bundesanwalt Robert Khuzami aus, der eine Haftstrafe zwischen 51 und 63 Monaten empfahl. In einem zweiten, am Freitag veröffentlichten Papier attestierte Russland-Sonderermittler Robert Mueller Cohen dagegen eine zufriedenstellende Zusammenarbeit bei den Ermittlungen, die sich um die Einmischung Russlands in die US-Wahlen 2016 drehen. 

Mehrere Spitzendemokraten sehen indessen gar Chancen auf ein Amtsenthebungsverfahren oder eine Haftstrafe für den US-Präsidenten - wovon dieser sich allerdings nicht bedroht sieht: "Es ist schwierig, jemanden wegen Amtsvergehen anzuklagen, der nichts falsch gemacht hat...", sagte er in einem Reuters-Interview am Dienstag. "Ich bin nicht beunruhigt, nein. Ich denke, dass die Leute rebellieren würden, wenn das passieren würde."

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Trump: Cohen sollte Gefängnisstrafe verbüßen

Cohen hatte vor dem Gericht in New York zugegeben, den Kongress bei dessen Russland-Ermittlungen über einen geplanten Immobiliendeal Trumps in Moskau angelogen zu haben - aus Loyalität zu Trump.
Michael D. Cohen
Außenpolitik

Trumps Ex-Anwalt gesteht Lügen in der Russland-Affäre

Cohen machte falsche Angaben zu einem Bauprojekt Trumps in Moskau und spielte seine Kontakte zum Kreml hinunter, schreiben US-Medien.
FILE PHOTO: Trump-Putin summit in Helsinki
Außenpolitik

Russland-Affäre: Putin-Sprecher bestätigte Kontakt zu Trumps Ex-Anwalt

Der Kreml-Sprecher sagte, In den USA diskutierte Darstellungen der Einmischung Russlands in die US-Präsidentschaftswahl seien "weit von der Realität entfernt".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.