Fast drei Jahrzehnte lang kapselte sich Usbekistan von der Außenwelt ab. Der neue Präsident hat ein Tauwetter eingeleitet. Während die Geschäftswelt beflügelt ist, sind die Zeichen in der Politik weniger eindeutig. Wohin bewegt sich das einwohnerstärkste Land Zentralasiens? Eine Reportage.
Könnte man Euphorie messen, der Pegel würde weit ausschlagen hier im Palast der der Jugend in Taschkent. Ein lebhafter Sprachmix aus Usbekisch, Russisch und Englisch erfüllt den Eingangsbereich. Männer in eng anliegenden Anzügen und Frauen in Businesskostümen stehen bei Tee und Teigtaschen zusammen, ihre Gespräche drehen sich um neue Projekte und Player. Und um die „Veränderungen“, wie man in Usbekistan die Reformen der politischen Führung nennt, von denen einige ganz neu sind, einige ein paar Monate alt. Zu schön, um wahr zu sein, sind sie noch immer.
Die zweite Ausgabe der Global Entrepreneurship Week findet in Taschkent in einer Woche im Spätherbst 2018 statt. Es ist eine Unternehmerkonferenz, wie es sie überall auf der Welt gibt, mit computerausgedruckten Badges und genormten Goody Bags. Nichts Besonderes? Doch, hier schon.