Erdoğans Muslimbrüder-Connection

Ali Erbas, Theologe und Leiter des türkischen Amtes für religiöse Angelegenheiten, bei einem Gebet.
Ali Erbas, Theologe und Leiter des türkischen Amtes für religiöse Angelegenheiten, bei einem Gebet.Getty Images
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Istanbul gilt schon lang als sicherer Hort für islamistische Exilanten aus Ägypten. Nun nähern sich Muslimbrüder und AKP-Anhänger auch in der türkischen Diaspora in Europa an.

Wien/Köln/Istanbul. Yasin Aktay und sein Gast fanden Zeit für ein Erinnerungsfoto. Er freue sich, schrieb der Abgeordnete und außenpolitische Berater des türkischen Präsidenten, Recep Tayyip Erdoğan, auf Twitter dazu, dass die Bücher seines Gasts auch auf Türkisch erhältlich seien. Gleich einen ganzen Stapel übergab Ali Mohammed al-Sallabi seinem Gastgeber Aktay in einem mit dunklen Möbeln ausgestatteten Büro in Istanbul. Dieser verkündete auf Twitter: Das Gespräch sei „grandios“ verlaufen.

Mit ihrer Affinität zu den Muslimbrüdern hält die in Ankara regierende AKP schon lang nicht hinterm Berg. Vielmehr trägt sie diese zelebrierte Freundschaft nunmehr offensiv an die Öffentlichkeit, wie der jüngste Tweet von Aktay beweist. Denn der in Katar lebende al-Sallabi ist nicht nur ein Kleriker mit guten Verbindungen zur den Terrorschergen von al-Qaida, sondern „eine Schlüsselfigur der libyschen Muslimbrüder“, wie es in – auf Wikileaks veröffentlichten – Mails an Hillary Clinton heißt. Er gilt in der Islamistenszene als ausgezeichnet vernetzt, genießt dort einen guten Ruf aufgrund seiner Opposition gegen Machthaber Muammar al-Gaddafi in seiner alten Heimat, Libyen.

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