Kurz trifft US-Präsident Trump "noch diesen Monat"

Bundeskanzler Kurz plant eine USA-Reise.
Bundeskanzler Kurz plant eine USA-Reise.APA/ERWIN SCHERIAU
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Das Bundeskanzleramt bestätigt der "Presse", an einem Treffen von Kurz mit dem US-Präsidenten zu arbeiten - das erste eines heimischen Kanzlers seit 2005. Laut US-Botschaft in Wien ist das Treffen fix.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) will noch im Februar in den USA Präsident Donald Trump treffen, berichtet die "Kleine Zeitung". Das Bundeskanzleramt hat diese Information der "Presse" gegenüber grundsätzlich bestätigt. Doch entgegen anderslautenden Medienberichten sei noch nichts fix: Es soll es weder einen fixen Termin und noch eine fixe Zusage geben. Die Chancen seien aber "intakt".

Der US-Botschafter in Wien, Trevor D. Traina, klingt da schon eine Spur konkreter. Er lässt in einer Aussendung wissen: "Ich weiß, dass Präsident Trump den Besuch von Kanzler Kurz noch in diesem Monat begrüßt und einem produktiven Treffen entgegensieht. Beide Länder profitieren von nachhaltigen Meetings auf höchster Ebene." Traina sei stets bemüht, österreichische Minister mit ihren US-Amtskollegen zusammenzubringen.

Kurz selbst betont laut Austria Presse Agentur: "Die USA sind eine Supermacht und unser zweitwichtigster Handelspartner. Wir haben daher stets ein großes Interesse an möglichst guten und engen Beziehungen zu den USA. Ebenso unterstützen wir die Bemühungen der EU, einen möglichen Handelskrieg zwischen den USA und Europa zu vermeiden." Ein Zusammenhang mit Venezuela wurde seitens des Bundeskanzleramtes dezidiert in Abrede gestellt, an dem Besuch werde bereits seit Monaten gearbeitet. 

Botschafter: "Rockstar der Konservativen"

Kurz sei in den USA als Ratspräsident aufgefallen und beide Seiten seien an einem Treffen interessiert, so ein Sprecher von Kurz. Die Politik von Kurz und sein internationaler Ruf könnten die Chancen auf ein Treffen erhöht haben. Der US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, soll Kurz auf der rechten Internetplattform "Breitbart" als "Rockstar der Konservativen" angepriesen haben.

Kurz wäre seit längerem wieder der erste österreichische Kanzler, der im Weißen Haus zu Gast ist. Österreichische Bundeskanzler besuchten die USA, Signatarmacht des Staatsvertrags, früher regelmäßig. So weilte Bundeskanzler Julius Raab 1958 in den USA, Alfons Gorbach 1962, Josef Klaus 1968 und Bruno Kreisky 1974 und 1983. Franz Vranitzky reiste auf dem Höhepunkt der Diskussion um die Kriegsvergangenheit des damaligen Bundespräsidenten Kurt Waldheim im Mai 1987 nach Washington. Vranitzky war dann mehrfach bei Bush sen. und 1994 bei Clinton. Wolfgang Schüssel war nach den Anschlägen des 11. September 2001 und zuletzt im Dezember 2005 im Vorfeld der damaligen österreichischen EU-Ratspräsidentschaft bei Bush jun. im Weißen Haus.

Wolfgang Schüssel war der letzte Bundeskanzler, der im Weißen Haus einen amtierenden US-Präsidenten traf - damals George W. Bush.
Wolfgang Schüssel war der letzte Bundeskanzler, der im Weißen Haus einen amtierenden US-Präsidenten traf - damals George W. Bush.(c) APA (HOPI MEDIA)

>> Der Artikel in der "Kleinen Zeitung"

(Red./aich/APA)

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