Jacinda Ardern will Namen des Attentäters niemals aussprechen

Jacinda Ardern mit Vertretern der muslimischen Gemeinschaften im Parlament in der Hauptstadt Wellington.
Jacinda Ardern mit Vertretern der muslimischen Gemeinschaften im Parlament in der Hauptstadt Wellington.APA/AFP/DAVE LINTOTT
  • Drucken

Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern eröffnete die Parlamentssitzung mit dem arabischen Gruß "As Salaam Alaikum". Dem Attentäter will sie zu keiner weiteren Bekanntheit verhelfen.

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern will nach eigenen Angaben niemals den Namen des Attentäters von Christchurch aussprechen. "Mit seinem Terrorakt wollte er viele Dinge erreichen, eines davon war der Bekanntheitsgrad", sagte Ardern bei einer Parlamentssitzung am Dienstag, die sie mit der Friedensbotschaft an Muslime "As Salaam Alaikum" eröffnete.

"Deshalb werden Sie niemals hören, dass ich seinen Namen nenne", so die Regierungschefin. "Er ist ein Terrorist, er ist ein Krimineller, er ist ein Extremist", sagte Ardern. "Aber er wird, wenn ich spreche, namenlos sein", sagte die Regierungschefin über den 28-jährigen Australier, dem vorgeworfen wird, am Freitag in zwei Moscheen in Christchurch auf Gläubige geschossen und 50 Menschen getötet zu haben.

"Ich bitte Sie: Nennen Sie die Namen derer, die ihr Leben verloren, statt des Namens des Mannes, der sie auslöschte", sagte die schwarz gekleidete Ardern weiter. Zugleich erklärte sie, der Attentäter habe mit "der ganzen Härte des Gesetzes" zu rechnen.

Die Regierungschefin hatte nach den Anschlägen auch schärfere Waffengesetze in Aussicht gestellt. Details sollen bis kommende Woche vorgelegt werden. In Erwägung gezogen würden aber Waffen-Rückkäufe sowie ein Verbot einiger halbautomatischer Waffen.

Die Neuseeländer reagierten bereits auf Appelle der Regierung, Waffen abzugeben. Laut Polizei liegen noch keine Daten zur Zahl der seit Freitag abgegebenen Waffen vor. Die Menschen sollten sich angesichts der verschärften Sicherheitslage aber zunächst bei der Polizei melden.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Weltjournal

Neuseeland: Polizei lobt nach Christchurch-Attentat Abgabe von 12.000 Waffen

Nach dem tödlichen Anschlag auf Moscheen kauft die Regierung halbautomatische Waffen zurück. Die Besitzer bekamen bisher knapp 13 Millionen Euro Entschädigung.
Prinz William in Christchurch
Royal

Prinz William lobt Muslime für Umgang mit Terror in Christchurch

Prinz William sei dankbar für das, was die muslimische Gemeinde der neuseeländischen Stadt Christchurch der Welt in den vergangenen Wochen vermittelt habe.
Prinz William mit Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern
Salon

Prinz William besucht Terror-Opfer in Christchurch

Zum Auftakt seines Neuseeland-Besuchs traf der britische Thronfolger mit Polizisten und Rettungskräften zusammen, die unmittelbar nach dem Anschlag geholfen hatten.
Ein Archivbild von den Momenten nach dem Anschlag in Christchurch am 15. März.
Außenpolitik

Neuseeland bietet Christchurch-Opfern dauerhafte Aufenthaltserlaubnis

Die neuseeländische Regierung will jenen Menschen, die beim Schussattentat in den Moscheen waren, "ein bisschen Gewissheit" geben.
Archivbild: Menschen bei der Übergabe einer Petition gegen halbautomatische Waffen vor dem neuseeländischen Parlament in Wellington.
Außenpolitik

Neuseeländisches Parlament beschloss strengeres Waffenrecht

Im Parlament gab es nur eine Gegenstimme gegen die Verschärfung. Halbautomatische Waffen werden verboten und müssen abgegeben werden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.