Italiens Premier Conte verteidigt Handelsabkommen mit China

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Chinesischer Präsident XI Jinping ist heute bei bei Italiens Präsident Sergio Mattarella, am Samstag wird das Abkommen unterzeichnet.

Nachdem der chinesische Staatschef Xi Jinping am Donnerstagabend seinen dreitägigen Italien-Aufenthalt begonnen hat, verteidigt der italienische Premier Giuseppe Conte Italiens Pläne, eine Absichtserklärung mit China in Sachen der umstrittenen Initiative "Neue Seidenstraße" zu unterzeichnen, vor Kritik aus Europa.

"Auf wirtschaftlicher Ebene sind wir daran interessiert, die großen Chancen des riesigen chinesischen Marktes zu nutzen, ebenso wie bilaterale Investitionen. Dabei müssen wir in der Lage sein, eine Zusammenarbeit mit Peking auf der Basis der Gleichberechtigung aufzubauen - ohne auch nur einen Schritt von unseren eigenen Werten und Prinzipien abzuweichen, ohne unsere Bindungen, unsere Gesetze und unsere historischen Allianzen infrage zu stellen", so Conte in einem Beitrag, der am Freitag von der deutschen Tageszeitung "Die Welt" veröffentlicht worden.

Staatsdinner im Quirinalpalast

"Verantwortung, Solidarität, Wachstum und Arbeit, Stabilität, Wettbewerbsfähigkeit und Führungskraft gegenüber dem Rest der Welt, all das sind Säulen, ohne die das europäische Gebäude wacklig bleibt und ein weiteres Abbröckeln oder gar einen Zusammenbruch riskiert", meinte Conte weiter.

Staatschef Xi Jinping wird am Freitagvormittag in Rom vom italienischen Präsidenten Sergio Mattarella empfangen. Am Abend ist ein Staatsdiner im Quirinalspalast geplant. Im Anschluss gibt es ein Konzert, bei dem auch der Startenor Andrea Bocelli auftreten soll. Der wichtigste Termin steht am Samstag an: Dann wollen italienische Regierungsvertreter eine Absichtserklärung unterschreiben, mit der sie Pekings umstrittene Initiative einer "Neuen Seidenstraße" formell Unterstützung zusagen.

China will im Rahmen des geostrategischen Vorhabens Milliarden in Häfen, Straßen, Bahnstrecken, Telekom-Netze oder Flughäfen investieren. So sollen neue Wirtschafts- und Handelskorridore nach Europa, Afrika, bis nach Lateinamerika, aber auch innerhalb Asiens entstehen. Große EU-Partner und die USA haben große Bedenken. Sie kritisieren unter anderem mangelnde Transparenz und unfaire Wettbewerbsbedingungen.

(APA)

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