Die britische Regierung und das Unterhaus suchen immer hektischer nach dem Ausweg aus der Brexit-Sackgasse.
London/Brüssel. Das neuerliche Scheitern des britischen Unterhauses, für eine Brexit-Variante eine Mehrheit zu finden, hat in London einen Schock ausgelöst. In ungewöhnlich langen Beratungen – und unter Ausschluss der führenden Beamten – wollte Premierministerin Theresa May am gestrigen Dienstag den weiteren Kurs der britischen Regierung festlegen, während in Brüssel die Vorbereitungen auf ein ungeregeltes Ausscheiden Großbritanniens aus der EU fortgeführt wurden. May bemüht sich nach wie vor, das von ihr verhandelte Austrittsabkommen durchs Parlament zu bugsieren.
Der Deal, der vom Unterhaus vergangene Woche zum dritten Mal abgelehnt wurde, könnte den Abgeordneten bereits am heutigen Mittwoch wieder zur Abstimmung vorgelegt werden. Ebenfalls heute will die EU-Kommission in Brüssel die nächste Tranche ihrer Notfallpläne für den Fall eines harten Brexit präsentieren – angekündigt wurden Details zu Grenz- und Zollkontrollen. Gibt es in den nächsten Tagen keinen Durchbruch, wird Großbritannien am 12. April ohne Einvernehmen aus der EU taumeln.