Türkei überlegt, russische S-400-Raketen früher anzuschaffen

Archivbild von S-400-Luftabwehrraketen russischer Herstellung.
Archivbild von S-400-Luftabwehrraketen russischer Herstellung.REUTERS
  • Drucken

Die USA und die Nato befürchten, Russland könnte über das System Informationen über Nato-Flugzeuge sammeln.

Die Türkei erwägt nach den Worten von Präsident Recep Tayyip Erdogan, den umstrittenen Kauf von russischen S-400-Luftabwehrraketen vorzuziehen. "Das S-400-Raketenabwehrsystem sollte im Juli geliefert werden, vielleicht ziehen wir dies vor", sagte Erdogan laut der Zeitung "Hürriyet" (Mittwochsausgabe) auf dem Rückflug aus Moskau.

Bei dem Besuch hatte er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auch über das S-400-Geschäft gesprochen. "Dieser Schritt, den wir für die Sicherheit unseres Landes gemacht haben, richtet sich weder gegen ein Drittland, noch überlassen wir damit unsere Souveränitätsrechte einem Drittland", sagte Erdogan. Die USA und andere Nato-Partner sind besorgt, dass Russland bei einem Einsatz des S-400-Systems in der Türkei Informationen über Nato-Flugzeuge erhält. Sollte die Türkei nicht Abstand von dem Kauf nehmen, drohen ihr US-Sanktionen.

Das Pentagon hat bereits die Teilnahme der Türkei an der Herstellung des neuen F-35-Kampfflugzeugs ausgesetzt. Die Türkei argumentiert jedoch, dass sie die S-400 kaufen müsse, da die USA ihr keine Patriot-Luftabwehrraketen angeboten hätten.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte dem Sender NTV, sollten die USA der Türkei weiter keine Patriots verkaufen, könnte sie noch mehr S-400 oder andere Verteidigungssysteme erwerben.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Außenpolitik

Russische Raketen: USA droht türkischen Piloten mit Ausweisung

Washington erhöht im Streit um die geplante Anschaffung russischer Raketen den Druck auf den Nato-Partner Ankara. Erste Lieferungen des S-400-Systems soll es im Juli geben.
Die türkei will das türkische Raketenabwehrsystem S-400 kaufen, was in der Nato wenig begeistert aufgenommen wurde.
Außenpolitik

Die Türkei auf Crash-Kurs mit den USA

Die Türkei schlägt weiterhin alle Warnungen in den Wind, auf den Kauf russischer Luftabwehrraketen zu verzichten. Und auch bei den Erdgasbohrungen auf Zypern bleibt die Türkei unnachgiebig.
Außenpolitik

Erdoğan trotzt US-Drohungen

Ankara zeigt sich von angedrohten US-Sanktionen unbeeindruckt und hält am Kauf russischer Luftabwehrraketen fest. Doch die Strafmaßnahmen würden die türkische Wirtschaft hart treffen.
FILE PHOTO: Trump speaks to Erdogan at NATO summit in July
Außenpolitik

USA drohen Türkei mit Sanktionen

Der Nato-Partner Türkei liebäugelt mit dem Ankauf eines russischen Raketenabwehrsystems -  das gefällt US-Senatoren gar nicht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.