Viele Schulen gleichen „eher Baracken". Es könnte Jahrzehnte dauern, um den Sanierungsstau abzubauen. Besuch einer Schule, in der es manchmal durch das Dach regnet.
Da oben stehen sie. Ein Lehrer und sein Schüler. Beide sind schon alt. Und beide sind aus Stein. Die Skulpturen aus der Nazi-Zeit thronen über dem Eingang zur Aula der Fritz-Karsen-Schule in Berlin-Neukölln. Ein Gang führt hinunter in den Keller, in die Werkräume. Auf die Wände sind Schraubenschlüssel gemalt. Es stinkt. Ein Wasserrohr ist geplatzt. Vor 14 Monaten. Seither sind die Werkstätten der Schüler wegen der Keimgefahr Sperrgebiet. Seither findet hier kein Unterricht statt. Wann wird der Schaden behoben? Schulleiter Robert Giese zieht die Schultern hoch: „Ich weiß es nicht.“
Irgendwann während des Rundgangs durch verwaiste, verstaubte Werkräume muss man an die Kritik des Städte- und Gemeindebunds denken: „Viele Schulen sind eher Baracken der Bildung als Kathedralen.“ Die Fritz-Karsen-Schule zählt wohl zur Kategorie Baracke. Sie ist ein Sanierungsfall. 18 Millionen Euro würde es kosten, den Schulkomplex auf Vordermann zu bringen. Der Wasserschaden ist da noch nicht eingerechnet.