Poroschenko allein im Stadion: Ein Heimspiel für den Präsidenten

APA/AFP/SERGEI SUPINSKY
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Eine Woche vor der Präsidentenwahl am 21. April ist in der Ukraine die Wahlkampagne zwischen Herausforderer Selenskij und Amtsinhaber Poroschenko unerbittlich geworden. Am Sonntag wartete der Amtsinhaber in Kiew auf seinen Gegner - der erschien nicht.

Als Petro Poroschenko am Sonntag um 14 Uhr das Olympia-Stadion in Kiew betrat, fehlte die wichtigste Person: sein Herausforderer Wolodymyr Selenskij, der nicht zu dem Streitgespräch erschienen war, dessen Termin Poroschenko vorgegeben hatte. „Wolodymyr Olexandrowytsch", sprach der Staatschef Selenskij bei dessen Vornamen und Vatersnamen an. „Ich bin sicher, Sie sehen uns jetzt. Ich hoffe, Sie sind aus Paris zurückgekehrt, konnten sich ausruhen und sind bereit, sich einem zentralen Element der Demokratie zu stellen - der Debatte.“ Selenskij kam nicht. Dafür versammelten sich rund 5000 Unterstützer Poroschenkos, vor dem Olympia-Stadion und auf den Rängen, und feuerten ihn lautstark an. Die verunglückte Debatte war ein Heimspiel für Poroschenko.

Diese Episode ist der vorläufige Gipfel im Finale vor der Stichwahl um das Präsidentenamt, die am 21. April stattfindet. Die beiden Kandidaten trennt vieles. Eines jedoch eint sie: Keiner will sich die Chance entgehen lassen, den Gegner bloßzustellen. Doch das Risiko ist groß, sich dabei selbst zu blamieren.

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