Finnland: Die Linke kommt zurück ans Ruder

Wahlparty in Helsinki: Antti Rinne und seine Parteifreunde feiern den ersten, wenngleich nur hauchdünnen Wahlsieg der Sozialdemokraten seit 20 Jahren.
Wahlparty in Helsinki: Antti Rinne und seine Parteifreunde feiern den ersten, wenngleich nur hauchdünnen Wahlsieg der Sozialdemokraten seit 20 Jahren. (c) REUTERS (LEHTIKUVA)
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Die Sozialdemokraten haben erstmals seit 20 Jahren Parlamentswahlen gewonnen, wenn auch knapp. Die Regierungsbildung dürfte im konsensorientierten Land nicht schwer sein.

Stockholm/Helsinki. Dass Sozialdemokraten bei Parlamentswahlen in Europa die Nase vorn haben, kam in den vergangenen Jahren in Europa nicht mehr oft vor. Kein Wunder also, dass Parteikollegen aus vielen EU-Staaten herzliche Glückwünsche an den sozialdemokratischen Spitzenkandidaten Antti Rinne nach Helsinki schickten. Rinne wird die künftige finnische Regierung anführen, nachdem am Sonntag seine Sozialdemokraten den ersten Wahlsieg bei Parlamentswahlen seit 20 Jahren einfahren konnten.

Von Rinnes Sieg erhoffen sich die Genossen in Europa neuen Schwung für die EU-Wahl am 26. Mai. Auch deshalb wird der frühere Gewerkschaftschef versuchen, möglichst bald eine einigermaßen belastbare Regierung zu schmieden. Auch in Schweden und Island führen linksgerichtete Politiker die Regierungen an. In Dänemark könnten Sozialdemokraten bei den anstehenden Wahlen die regierenden bürgerlichen Parteien schlagen – das besagen zumindest Umfragen. Doch von wirklich bedeutsamen Stimmengewinnen kann weder bei den Sozialdemokraten in Schweden noch in Finnland die Rede sein. Wirklich beeindruckt von Rinnes Sieg sind deshalb nicht einmal die eigenen Parteifreunde. Von einem vermeintlichen Signal für die Europawahl war in Helsinki am Montag denn auch wenig zu hören.

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