Mueller-Bericht zu Russland-Affäre wird am Donnerstag veröffentlicht

Ein Prozent. Auf vier Seiten fasste der Justizminister den Mueller-Bericht zusammen. Der Original-Bericht umfasste 400 Seiten.
Ein Prozent. Auf vier Seiten fasste der Justizminister den Mueller-Bericht zusammen. Der Original-Bericht umfasste 400 Seiten. Reuters
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Das US-Justizministerium kündigte an, aber nur eine redigierte und zum Teil geschwärzte Ausgabe zu veröffentlichen.

Der Abschlussbericht des US-Sonderermittlers Robert Mueller zur Russland-Affäre wird am Donnerstag veröffentlicht. Das kündigte das US-Justizministerium am Montag an. Allerdings will das Ministerium den Bericht nur in redigierter Form publik machen, manche Passagen sollen geschwärzt werden.

Nach fast zweijährigen Ermittlungen hatte Mueller seinen fast400-seitigen Abschlussbericht am 22. März dem Justizministerium vorgelegt. Laut der von Justizminister Bill Barr zwei Tage danach veröffentlichten Zusammenfassung fand Mueller keine Beweise dafür, dass Trumps Team während des Wahlkampfs 2016 mit Russland zusammenarbeitete, um den Ausgang zugunsten des heutigen Präsidenten beeinflussen.

Zu der Frage, ob Trump später im Amt die Ermittlungen zu der Russland-Affäre behinderte, legte sich Mueller nach Darstellung Barrs nicht fest. Der Minister folgerte daraus, dass es keine ausreichenden Anhaltspunkte für eine Straftat des Präsidenten gebe.

>>> Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Mueller-Bericht

Die "New York Times" berichtete jedoch Anfang April, dass manche Mitglieder des Mueller-Teams wegen Barrs Darstellung der Ermittlungsergebnisse frustriert seien. Die Ergebnisse seien für den Präsidenten "besorgniserregender" als dies der Minister beschrieben habe.

Bei Veröffentlichung des Berichts sollen laut Barr unter anderem solche Stellen geschwärzt werden, die "sensible Quellen und Methoden" der Ermittler enttarnen könnten. Ebenfalls unkenntlich gemacht werden sollen demnach Passagen, in denen es um Vorgänge geht, die derzeit Gegenstand weiterer Ermittlungen oder von Gerichtsverhandlungen seien.

(APA/DPA)

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