Der Chef der Rechts-außen-Partei Vox verspricht, Spanien vor den Separatisten zu retten. Viele seiner Vorstöße hat er bei Donald Trump abgeschaut. Er könnte bei der Regierungsbildung eine Rolle spielen.
Madrid. Auf spanischen Stierkampfplätzen wird ein neuer Held bejubelt. Kein Torero, sondern ein Politiker. Und zwar einer, der die Stiertöter öffentlich wie kein anderer gegen die Anti-Stierkampf-Bewegung verteidigt. „Abascal als Regierungschef“, skandierte dieser Tage begeistert das Publikum in der Arena der ostspanischen Stadt Valencia.
Aber nicht nur in den Arenen Spaniens wird Santiago Abascal, Chef der steil aufsteigenden Rechts-außen-Partei Vox, euphorisch gefeiert. Auch die Hallen, in denen der 43-Jährige seine Wahlveranstaltungen abhält, bringt er mit seinem Aufruf, die spanische Kultur und Nation zu verteidigen, zum Kochen.
„Vox ist eine patriotische Bewegung zur Rettung der nationalen Einheit, die bedroht ist durch die Separatisten“, sagt Abascal. Dieser Satz liefert die wesentliche Erklärung dafür, warum Vox zu einem politischen Phänomen geworden ist. Und warum die Rechtspopulisten bei der landesweiten Wahl am Sonntag wohl erstmals und massiv ins spanische Parlament in Madrid einziehen werden.
Vox sei die landesweite Antwort auf Kataloniens Separatisten, die Spaniens wirtschaftsstärkste Region vom Königreich abspalten wollen, kommentierte die Tageszeitung „El Mundo“. In der Tat weckte die Katalonien-Krise im ganzen Land einen neuen Nationalstolz. Dieser scheint dem studierten Soziologen Abascal die Wähler in Scharen zuzutreiben.