Afrikanische Union gibt Sudans Militärführung mehr Zeit für Übergang

Demonstranten reisen aus Atbara nach Khartoum, um den Druck auf die Militärregierung zu erhöhen.
Demonstranten reisen aus Atbara nach Khartoum, um den Druck auf die Militärregierung zu erhöhen.REUTERS
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Ägypten beschafft den befreundeten Militärs im Sudan drei weitere Monate, um die Führung abzugeben.

Die Afrikanische Union (AU) hat dem Militärrat im Sudan mehr Zeit gegeben, die Macht nach dem Putsch an eine zivile Regierung zu übergeben. In dem afrikanischen Land müsse schnell ein verfassungskonformes System hergestellt werden, sagte Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi nach einem Sondertreffen der Afrikanischen Union am Dienstag.

Ein Sprecher Al-Sisis präzisierte, dass der militärische Übergangsrat weitere drei Monate Zeit bekäme, die Führung abzugeben. Im Sudan hatte das Militär Mitte des Monats nach anhaltenden Massenprotesten Langzeitpräsident Omar al-Bashir gestürzt und die Macht übernommen. Die seither regierenden Generäle verhandeln derzeit mit der Opposition über die Bildung einer Übergangsregierung.

Die Afrikanische Union hatte den Militärrat vergangene Woche aufgefordert, die Macht bis Ende diesen Monats abzugeben, andernfalls werde die Mitgliedschaft des Landes in der AU suspendiert. Auf dem Sondergipfel habe man sich aber dazu entschlossen, mehr Zeit zu geben, sagte Al-Sisi, der derzeit den Vorsitz der AU innehat.

Zudem forderte Al-Sisi die internationale Gemeinschaft auf, der Wirtschaft des Sudans zu helfen und den politischen Wandel zu unterstützen. Der internationalen Gemeinschaft käme eine wichtige Rolle zu, die wirtschaftliche Krise zu verbessern, die eine große Hürde darstelle. Die Afrikanische Union hatte sich am Dienstag zu einem Sondergipfel getroffen, um über die Lage im Sudan sowie im Bürgerkriegsland Libyen zu beraten.

(APA/dpa)

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