AKK: "Ich säge nicht am Stuhl von Angela Merkel"

APA/dpa
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Die CDU-Chefin sagte in einem Interview, sie sei an der Stabilität der Koalition in Berlin bis zum Ende der Legislaturperiode interessiert.

Mit einem launigen Interview hat CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer Spekulationen zurückgewiesen, sie wolle die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel aus dem Amt drängen.

"Ich stehe nicht jeden Morgen mit einer Säge in der Hand auf, um zum Kanzleramt zu marschieren und am Stuhl von Angela Merkel zu sägen", sagte Kramp-Karrenbauer der französischen Zeitung "Le Figaro" und vier weiteren europäischen Blättern. "Ich bin nicht handwerklich begabt."

Gleichzeitig betonte die frühere ssarländische Ministerpräsidentin, dass sie sich das Amt zutraue. "Wenn ich mich dazu nicht fähig fühlen würde, hätte ich nicht für den CDU-Vorsitz kandidieren können", sagte sie auf die Frage der Journalisten, ob die Abkürzung "AKK" nicht für "Annegret Kann Kanzlerin" stehe. Allerdings hätten die Wähler das letzte Wort.

Kramp-Karrenbauer bekräftigte, dass sie an "Stabilität in der Regierung bis zum Ende der Legislaturperiode" interessiert sei. "Nach den Europawahlen eine Regierungskrise oder Neuwahlen zu haben, hat nichts mit dieser Verantwortung zu tun."

Für Ende des EU-Parlamentssitzes in Straßburg

Die 56-Jährige erneuerte auch ihre Forderung, den zweiten EU-Parlamentssitz im französischen Straßburg zugunsten von Brüssel aufzugeben. Sie sei sicher, dass sich in Straßburg "eine andere europäische Institution niederlassen könnte", betonte Kramp-Karrenbauer.

Im Europawahlkampf hatten EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber (CSU) und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ebenfalls eine Abschaffung des Parlamentssitzes Straßburg verlangt. Straßburg ist als offizieller Sitz des Europaparlaments im EU-Vertrag festgeschrieben, die EU-Volksvertretung hat diesbezüglich keine Verfügungsgewalt. Eine Aufgabe des Parlamentsstandortes Straßburg ist nur mit Zustimmung aller Mitgliedsstaaten, also auch Frankreichs, möglich. Dieses wehrt sich seit Jahren vehement gegen entsprechende Forderungen.

(APA/AFP)

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