Die Salzburgerin, die sich dem IS anschloss

APA/AFP/DELIL SOULEIMAN
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Maria G. befindet sich im kurdischen Gefangenenlager Camp Hol. Ihre beiden Kinder sind mangelernährt und krank. Bisher starben 300 Kinder im Camp. Die Großeltern wollen nun Maria und die Enkel rasch nach Österreich bringen.

Das letzte Mal, als Susanne G. ihre Tochter Maria sah, setzte sich diese gerade die Sonnenbrille auf, um das Haus zu verlassen. Wohin sie denn gehe, fragte die Mutter, und erhielt als Antwort: In die Moschee, um Freundinnen zu treffen. Nichts an dieser Situation war in dem Moment ungewöhnlich, wie G. sich vergegenwärtigt. Zwei Wochen zuvor hatte sich die 17-Jährige eine neue Zimmereinrichtung ausgesucht, die letzte Führerscheinprüfung stand an. Merkwürdige kleine Details dieser letzten Begegnung fielen G. erst viel später auf.

Zum Beispiel, dass sich Maria beim Hinausgehen kein Kopftuch umgebunden hatte, wiewohl sie ein halbes Jahr vorher zum Islam konvertiert war. Dass sie am Anfang zwar weite Kleidung trug, die aber immer farbenfroh war, bis die Kleider kurz vor ihrer Abreise komplett schwarz wurden. Nach Marias Verschwinden im Juni 2014 erfolgte ein kurzer Telefonanruf. Ihrer Mutter teilte sie mit: „Wir sind jetzt in der Türkei, wir fahren über die Grenze, da ist es wie im Urlaub, wie in Italien.“

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