Militär und Protestbewegung im Sudan einigen sich auf Übergangsregierung

(c) APA/AFP/ASHRAF SHAZLY (ASHRAF SHAZLY)
  • Drucken

Ein „oberster Rat“ soll abwechselnd von Militär und Zivilisten besetzt werden.

Tausende Menschen haben im Sudan nach Wochen der Gewalt auf der Straße die neueste Wendung gefeiert: Der regierende Militärrat und die Anführer der Protestbewegung im Sudan haben eine gemeinsame Übergangsregierung vereinbart. Ein oberster Rat unter wechselnder Führung soll demnach während einer dreijährigen Übergangsphase regieren, verkündete der Vermittler der Afrikanischen Union, Mohamed El-Hacen Lebatt, in der Nacht auf Freitag.

Nachdem der langjährigen Staatschef Omar al-Baschir gestürzt worden war, folgten monatelange Massenproteste, schließlich übernahm im April ein Militärrat die Führung. Im Juni wurden bei der Niederschlagung eines Sitzstreiks Dutzende Menschen getötet, was zunächst zum Abbruch der Gespräche zwischen Militär und Opposition führte. Zuletzt hatte die Protestbewegung den Druck auf die Armee wieder erhöht - am Sonntag gingen Zehntausende Demonstranten in mehreren Städten auf die Straße. Am Mittwoch waren schließlich die Verhandlungen wieder aufgenommen worden; die Afrikanische Union und Äthiopien hatten die Konfliktparteien dazu aufgerufen.

Zusätzlich zum neuen Ratsgremium soll eine unabhängige Technokraten-Regierung gebildet werden. Außerdem soll die Gewalt der vergangenen Wochen soll unabhängig untersucht werden.

(apa/red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.