Nach UN-Schätzungen wurden bis jetzt rund 13.000 Menschen in dem Konflikt in der Ostukraine getötet. Der neue ukrainische Präsident will direkt mit Putin verhandeln.
Im Ringen um eine Lösung für den blutigen Konflikt im Donbass hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinem russischen Kollegen Wladimir Putin ein Treffen vorgeschlagen. In einer Videobotschaft bot der 41-jährige Selenskyj Putin direkte Verhandlungen in der weißrussischen Hauptstadt Minsk an.
Russland prüfe die Idee Selenskyjs, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge. "Das ist eine neue Initiative", sagte er. Geklärt werden müsse, ob eine solches Treffen zu Ergebnissen führen könne.
Trump, May, Macron und Merkel sollen dabei sein
Nach der Vorstellung von Selenskyj sollen an den Gesprächen US-Präsident Donald Trump, die britische Regierungschefin Theresa May, der französische Präsident Emmanuel Macron und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teilnehmen. Bisher werden die Gespräche als Vierer-Format geführt und zwar von Frankreich, Deutschland, Russland und der Ukraine. Kremlsprecher Peskow zeigte sich zurückhaltend. Unter dem bisher gültigen Friedensvertrag von Minsk gebe es nur Unterschriften dieser vier Länder, aber nicht der USA.
Selenskyj hatte immer wieder angekündigt, den Krieg in der Ostukraine so rasch wie möglich zu beenden. Seit 2014 werden Teile der Gebiete Donezk und Luhansk an der russischen Grenze von Separatisten kontrolliert. Bei Kämpfen mit Regierungstruppen wurden nach UN-Schätzungen rund 13.000 Menschen getötet. Ein international vermittelter Friedensplan wurde nur in Teilen umgesetzt. In Kiew hielten sich am Montag auch die EU-Spitzen zu einem Ukraine-EU-Gipfel auf. Dort wurde für den Nachmittag eine Erklärung erwartet.
(APA/dpa)