Haftstrafe für Südtirols Alt-Landeshauptmann Durnwalder

Archivbild: Durnwalder im Juli 2013
Archivbild: Durnwalder im Juli 2013APA/ROLAND SCHLAGER
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In der so genannten Sonderfonds-Causa wurde der in erster und zweiter Instanz erfolgte Freispruch - nicht rechtskräftig - aufgehoben.

Der Südtiroler Altlandeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) ist am Freitag am Oberlandesgericht Trient in der sogenannten Sonderfonds-Causa zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Dies berichtete das Nachrichtenportal "Südtirol Online". Damit wurde der in erster und zweiter Instanz erfolgte Freispruch aufgehoben.

Das Urteil war vorerst nicht rechtskräftig. Durnwalders Verteidiger kündigte an, gegen den Schuldspruch Beschwerde beim Kassationsgericht in Rom zu erheben.

Das Verfahren in der Causa zieht sich bereits seit mehreren Jahren. Die Staatsanwaltschaft warf dem 77-Jährigen Veruntreuung öffentlicher Gelder vor. Durnwalder soll während seiner Amtszeit Privatausgaben mit öffentlichen Geldmitteln finanziert haben.

Durnwalder beteuerte stets, "keinen Cent in die eigene Tasche gesteckt" zu haben. Er habe guten Glaubens gehandelt und den Sonderfonds so verwaltet, wie bereits sein Vorgänger Silvius Magnago vor ihm. Jahrelang habe der Rechnungshof bei den jährlichen Kontrollen keine Beanstandungen gemacht. Er habe mit dem Geld Menschen in Notsituationen geholfen, "das tue ihm auch nicht leid", so Durnwalder, der Südtirol von 1989 bis 2014 regierte.

Ursprünglich ging es um einen Betrag von 556.000 Euro, bis auf 72.000 Euro waren die Ausgaben allerdings bereits verjährt. Als Landeshauptmann stand Durnwalder ein Sonderfonds zur Verfügung, aus dem er Kaffee für Besucher, Trinkgelder für Musikkapellen und Ähnliches bezahlte.

(APA)

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