Erdogan setzt USA Frist für Schutzzone in Nordsyrien

190830 ANKARA Aug 30 2019 Turkish President Recep Tayyip Erdogan attends a ceremony held
190830 ANKARA Aug 30 2019 Turkish President Recep Tayyip Erdogan attends a ceremony heldimago images / Xinhua
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Der türkische Präsident droht mit einer Militäroffensive.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat im Falle von Verzögerungen bei der Schaffung einer "Sicherheitszone" in Nordsyrien eine militärische Offensive der türkischen Armee angekündigt. Wenn türkische Truppen in den nächsten Wochen die von Ankara und Washington vereinbarte Zone nicht kontrollieren könnten, werde die Türkei ihren "eigenen Einsatzplan" starten, so Erdogan Samstag in Istanbul.

Er ließ offen, was der Einsatzplan bedeutet. "Wir haben nicht viel Zeit und Geduld, was die Sicherheitszone angeht", sagte er. Wenige Tage zuvor hatte Erdogan bereits die USA davor gewarnt, die Umsetzung ihrer Vereinbarung zu verzögern. Der Prozess müsse rasch voranschreiten, sagte der türkische Präsident.

Türkei betrachten Kurdenmiliz als Terroristen

Die Türkei und die USA ringen seit Wochen über die Ausgestaltung der eigentlich unstrittigen Schutzzone im Nordwesten Syriens. Die USA haben dort die Kurdenmiliz YPG in ihrem Kampf gegen die Extremistenmiliz IS unterstützt. Die Türkei betrachtet die Gruppe dagegen als Terroristen.

Am Mittwoch hatte Erdogan mit US-Präsident Donald Trump wegen der Lage in Syrien telefoniert. Sie vereinbarten, ihre "Kooperation" in der umkämpfen Rebellenbastion Idlib fortzusetzen, um "die Zivilisten zu schützen und neue humanitäre Krisen zu verhindern". Trump habe versprochen, die vereinbarte "Sicherheitszone" werde 32 Kilometer breit sein, sagte Erdogan.

Sicherheitszone seit August

Die Türkei und die USA hatten sich am 7. August auf die Einrichtung einer "Sicherheitszone" in Nordsyrien geeinigt. Eine gemeinsame Einsatzzentrale sei bereits eingerichtet und gemeinsame Patrouillen sollen demnächst ihre Arbeit aufnehmen.

Die Gebiete entlang der türkischen Grenze werden von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) kontrolliert, die Ankara wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung sieht. Erdogan drohte wiederholt mit einem Einmarsch in die Kurdengebiete in Nordsyrien.

(APA/AFP/Reuters)

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