USA zogen aus Angst vor Trump einen ihrer wichtigsten Informanten aus Russland ab

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JAPAN-G20-SUMMITAPA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI
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Jahrelang lieferte die Quelle selbst aus Putins Büro Geheiminformationen an die USA. Doch die CIA fürchtete, der US-Präsident bringe ihren Informanten in Gefahr.

Der US-Geheimdienst CIA zog 2017 eine seiner wichtigsten Quellen, die in der russischen Regierung für die USA tätig war, ab. Das berichtet CNN unter Berufung auf mehrere Mitarbeiter der Trump-Regierung. Die Quelle drohte, durch US-Präsident Donald Trump und seine Mitarbeiter aufzufliegen, waren Experten überzeugt: Trumps Kabinett habe Geheiminformationen nicht sachgemäß behandelt.

Der Agent habe mehr als zehn Jahre an oberster Stelle im russischen Sicherheitsapparat gearbeitet, berichtet CNN. Er habe sogar Bilder von den Dokumenten auf dem Schreibtisch von Präsident Wladimir Putin bereit gestellt. Er habe aber nicht zum engsten Kreis Putins gehört, schrieb die „New York Times“.

Er galt als eine der wertvollsten CIA-Quellen, schrieb die "New York Times" unter Berufung auf Personen, die mit dem Fall vertraut seien. Seine Informationen hätten auch maßgeblich zu Schlussfolgerungen des US-Geheimdienstes geführt, dass Putin die Einmischung Moskaus in den US-Wahlkampf 2016 befohlen habe. Der Abzug des Top-Informanten sei daher auch mit Blick auf den bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlkampf ein Verlust. Putin, der selbst früher Geheimdienstoffizier war, hatte eine Einmischung mehrfach ausdrücklich zurückgewiesen. 

CIA und Weißes Haus weisen Darstellung zurück

Die Entscheidung, die Person in die USA zu überstellen, sei kurz nach einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow im Oval Office im Weißen Haus im Mai 2017 gefallen, berichtet CNN: Dort habe Trump heikle Informationen über die Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien, die vom israelischen Geheimdienst bereit gestellt worden war, mit dem Russen geteilt.

Die Bedenken seien nach einem privaten Treffen Trumps mit dem russischen Präsidenten in Hamburg im Juli 2017 befeuert worden. Einmal mehr äußerten Beamte danach Bedenken darüber, dass Trump als geheim klassifizierte Informationen an die Russen weiter gab.

Quellen der „New York Times" wiesen hingegen zurück, dass Trumps Umgang mit geheimen Informationen zum Abzug geführt habe. Vielmehr hätten Spekulationen in US-Medien den Informanten gefährdet. Auch CIA und das Weiße Haus widersprachen offiziell der Darstellung des Senders. 

Kreml: „Das ist eher Schundliteratur"

Der angebliche US-Spion habe in der russischen Präsidialverwaltung gearbeitet, bestätigte der Kreml. „Ich weiß nicht, ob er ein Agent war oder nicht. Ich kann nur bestätigen, dass er für die Präsidialverwaltung gearbeitet hat“ und „2016 oder 2017“ entlassen wurde, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag.

Der Mann habe keinen Posten als höherer Beamter bekleidet und auch keinen direkten Kontakt zu Präsident Wladimir Putin gehabt. Kreml-Sprecher Peskow sagte, die US-Berichterstattung gehöre „eher in den Bereich der Schundliteratur".

>>> Bericht auf CNN

(Red.)

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