„Respektlos“: China rügt Heiko Maas

Heiko Maas.
Heiko Maas.(c) REUTERS (ANNEGRET HILSE)
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Peking protestiert, weil Berlins Außenminister mit Hongkong-Aktivisten sprach.

Berlin/Hongkong. Erst ließ China Joshua Wong beinahe nicht nach Deutschland ausreisen. Und nun sorgt die Berlin-Visite des Hongkonger Führers der Demokratiebewegung in der deutschen Hauptstadt für Irritationen in den bilateralen Beziehungen, nachdem Deutschlands Heiko Maas mit Wong am Rande eines Medienempfangs im Reichstag gesprochen hat.

Die Führung Chinas bezeichnete die Begegnung als „Akt der Respektlosigkeit“. Man sei „extrem unzufrieden“, hieß es in Peking. Das deutsche Außenministerium wies die Kritik zurück. Überdies habe es sich nicht um einen formalen Empfang im Auswärtigen Amt gehandelt. Angela Merkel hatte sich bei ihrem jüngsten Besuch in China in der Hongkong-Frage betont zurückgehalten, was wiederum Wong kritisierte. „Wenn wir in einem neuen Kalten Krieg sind, dann ist Hongkong das neue Berlin“, sagte er. Wong wird heute eine Pressekonferenz in Berlin geben.

Nach Appellen der Hongkonger Protestbewegung nach Unterstützung aus dem Ausland hat Hongkongs Regierungschefin, Carrie Lam, indessen die USA vor einer Einmischung gewarnt. Am Sonntag waren zahlreiche Demonstranten in Hongkong zum US-Konsulat gezogen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.09.2019)

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