Joshua Wong: „Hongkong ist das neue Berlin"

Hongkong-Aktivist Joshua Wong stellte sich in Berlin den Medien. Der „Presse“ gewährte er ein Interview.
Hongkong-Aktivist Joshua Wong stellte sich in Berlin den Medien. Der „Presse“ gewährte er ein Interview.(c) imago images / Mauersberger (via www.imago-images.de)
  • Drucken

Demokratie-Aktivist Joshua Wong bittet bei seinem Deutschland-Besuch um Hilfe. Seine Stadt, Hongkong, kämpfe in einem neuen Kalten Krieg an vorderster Front gegen Repression.

Die Presse: Die chinesische Führung nennt Sie einen Separatisten. Wie fühlt sich das an?

Joshua Wong: Unser Anliegen ist klar: Wir fordern ein Stopp der Polizeigewalt und wirklich freie Wahlen. Letzteres wurde bei der Rückgabe Hongkongs an China im Jahr 1997 völkerrechtlich zugesichert. Aber dieses Versprechen wird von Peking nicht erfüllt. Sie setzen auf unnachgiebige Unterdrückung.

Ihr Ziel ist also nicht Hongkongs Unabhängigkeit?

Das habe ich nie gefordert. Peking versucht, sämtliche Aktivisten und Politiker, die sich für Freiheit und Demokratie einsetzen, als Separatisten zu brandmarken.

Sie werden von China kriminalisiert. Fühlen Sie sich bedroht?

Mich überrascht nicht, dass der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Stellungnahmen dieser Art formuliert. Das zeigt nur, wie sehr die Führung in Peking internationale Unterstützung für Hongkongs Aktivisten fürchtet.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

In Hongkong nehmen Proteste gegen die Regierung kein Ende
Dauerprotest

Erneut Festnahmen, Tränengas und Wasserwerfer in Hongkong

Es war das 17. Wochenende in Folge, an dem in Hongkong demonstriert wurde. Die Lage eskalierte am Nachmittag.
Am Dienstag feiert China den 70. Gründungstag. Die Demonstranten in Hongkong haben einen viertägigen Protest angekündigt.
Außenpolitik

Hongkong am Jahrestag der "Regenschirmbewegung"

Die "Regenschirmbewegung" erhielt ihren Namen von den Schirmen, die die Demonstranten damals gegen Sonne, Regen und das Pfefferspray der Polizei einsetzten.
Protest-Unterstützung…

Führende US-Abgeordnete stellen sich hinter Hongkong-Aktivisten

Die Menschenrechtslage in China müsse man trotz kommerzieller Interessen kritisch ansprechen, so Nancy Pelosi, Sprecherin des US-Repräsentantenhauses.
Außenpolitik

Hongkong: Peking droht Berlin wegen Treffen mit Aktvisiten Wong mit Konsequenzen

Der deutsche Außenminister Heiko Maas traf den berühmten Aktivisten Joshua Wong in Berlin. Chinas Außenministerium bestellt den deutschen Botschafter ein.
Außenpolitik

China verärgert über Treffen des deutschen Außenministers Maas mit Hongkong-Aktivist

Der Bürgerrechtler Joshua Wong hatte bei seiner Begegnung mit Maas Parallelen zwischen Hongkong und Berlin im Kalten Krieg gezogen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.