Demokratie-Aktivist Joshua Wong bittet bei seinem Deutschland-Besuch um Hilfe. Seine Stadt, Hongkong, kämpfe in einem neuen Kalten Krieg an vorderster Front gegen Repression.
Die Presse: Die chinesische Führung nennt Sie einen Separatisten. Wie fühlt sich das an?
Joshua Wong: Unser Anliegen ist klar: Wir fordern ein Stopp der Polizeigewalt und wirklich freie Wahlen. Letzteres wurde bei der Rückgabe Hongkongs an China im Jahr 1997 völkerrechtlich zugesichert. Aber dieses Versprechen wird von Peking nicht erfüllt. Sie setzen auf unnachgiebige Unterdrückung.
Ihr Ziel ist also nicht Hongkongs Unabhängigkeit?
Das habe ich nie gefordert. Peking versucht, sämtliche Aktivisten und Politiker, die sich für Freiheit und Demokratie einsetzen, als Separatisten zu brandmarken.
Sie werden von China kriminalisiert. Fühlen Sie sich bedroht?
Mich überrascht nicht, dass der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Stellungnahmen dieser Art formuliert. Das zeigt nur, wie sehr die Führung in Peking internationale Unterstützung für Hongkongs Aktivisten fürchtet.