UN-Klimagipfel

"How dare you!": Thunberg wirft Regierungen unter Tränen Versagen vor

Klimaaktivisitin Greta Thunberg hielt eine emotionale Rede beim UN-Klimagipfel.
Klimaaktivisitin Greta Thunberg hielt eine emotionale Rede beim UN-Klimagipfel.APA/AFP/TIMOTHY A. CLARY
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Sichtlich aufgewühlt und mit den Tränen kämpfend brachte die 16-jährige Aktivistin ihre Verzweiflung über die Politik beim UN-Klimagipfel zum Ausdruck. Überraschend tauchte auch US-Präsident Trump auf - und traf ungeplant auf die Schwedin.

„Was ist deine Botschaft an die Welt?“, war die Frage, die Umweltaktivistin Greta Thunberg am Montag in New York beim UN-Klimagipfel gestellt wurde. Die Antwort der 16-Jährigen Klima-Aktivistin fiel ungewohnt emotional aus. In einer emotionalen Botschaft machte sie den Mächtigen dieser Welt massive Vorwürfe. "Wir sind Zeugen einer massiven Zerstörung", sagte die Initiatorin der Bewegung "Fridays For Future" am Montag in New York bei einer Veranstaltung mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres. Überraschend erschien auch US-Präsident Donald Trump zum Klimagipfel.

Die Zukunft der Jugendlichen werde gefährdet. Obwohl Wissenschaftler seit mehr als 30 Jahren vor einer massiven Erderwärmung warnten, täten die Regierungen nicht genug, sondern sorgten sich vor allem um das Wachstum der Wirtschaft. "Wie können Sie es wagen“ ("How dare you"!), sagte die Schwedin, die die "Fridays For Future" mit ihrem Schulstreik gegründet hat.

„Die Welt wacht auf"

Ihr sei ihre Jugend durch "leere Worte" der Politiker gestohlen worden, sagte die sichtlich aufgewühlte 16-Jährige. Das Verhalten der Regierungen mache sie "wütend und traurig". Sie wolle aber immer noch nicht glauben, dass die Regierungen "böse" seien. "Aber die Jungen verstehen Euren Verrat. Die Welt wacht auf. Der Wandel kommt, ob ihr es wollt oder nicht", sagte sie.

Indes ist US-Präsident Donald Trump überraschend beim UN-Klimagipfel erschienen. Er setzte sich ins Plenum, obwohl er ursprünglich nicht an dem Treffen teilnehmen wollte. Trump hat den menschengemachten Klimawandel immer wieder angezweifelt und 2017 den Austritt seines Landes aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt.

Video mit Trump und Thunberg geht viral

Am Rande des Gipfels sorgte dann auch ein Video für Aufsehen, das Thunberg mit Trump zeigte. Ein Treffen der beiden in New York war nicht geplant - der unverhoffte gemeinsame Moment wurde jedenfalls zum Internet-Hit.

Trump hatte überraschend doch an der Veranstaltung teilgenommen - kam aber zu spät, verpasste Thunbergs Rede und blieb auch nur wenige Minuten. Trump gilt als mächtigster Bremser beim Kampf gegen den Klimawandel.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zog eine positive Bilanz des Gipfels. "Heute in dieser Halle hat die Welt klare Handlungen und konkrete Initiativen gesehen", sagte Guterres zum Abschluss des Gipfels in New York am Montagabend (Ortszeit). So hätten sich 77 Länder - viele davon Industriestaaten - zum Ziel der Klima-Neutralität im Jahr 2050 bekannt. Auch hätten 70 Länder angekündigt, ihren nationalen Beitrag zum Kampf gegen die Klimakrise ab 2020 zu erhöhen. Mehr als 100 Unternehmenschefs hätten sich zudem dazu verpflichtet, ihre Firmen ökologischer auszurichten.

(APA/Reuters/AFP/dpa)

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