Der Grenzstreit wurde eingefroren, die Schutztruppe Kfor wird bis auf Weiteres die Grenze kontrollieren. Am Dienstag wollen die Serben im Nordkosovo endgültig über eine Räumung der Straßenblockaden entscheiden.
Belgrad/Ros. Dem guten Zureden von Serbiens Staatschef konnten sich auch die kompromisslosen Barrikadenkämpfer aus dem Kosovo nicht entziehen: Nach einer dreistündigen Unterredung mit Präsident Boris Tadić signalisierten die nach Belgrad gereisten Vertreter der Kosovo-Serben am Montag ihre Bereitschaft, den zunächst abgelehnten Kompromiss zu akzeptieren. Demnach soll die internationalen Schutztruppe Kfor die Grenze Serbiens zum Nordkosovo überwachen.
Serbien habe immer „fest zu uns gestanden und auch wir müssen zu Serbien stehen – selbst wenn uns etwas nicht gefällt“, sagte Krstmir Pantić, Bürgermeister im Norden der ethnisch geteilten Stadt Kosovska Mitrovica.
„Serbien wird uns schützen“
Am Dienstag wollen die Serben im Nordkosovo endgültig über eine Räumung der Straßenblockaden entscheiden. Die Kosovo-Serben hätten in Belgrad Garantien erhalten, „dass unser Staat uns schützen wird. Unsere Pflicht ist es nun, ruhig und geeint zu bleiben“, meinte Pantić. Der Grenzkonflikt war Ende Juli eskaliert, nachdem Verhandlungen zwischen Belgrad und Prishtina über Zollfragen geplatzt waren. Serbien hat schon bei der Abspaltung seiner Ex-Provinz im Februar 2008 ein Handelsembargo verhängt, die Regierung in Prishtina zog vor Wochen nach.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.08.2011)