Präsident und Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta unterliegt Opposition.
Dili/Ag. Bei der Präsidentenwahl im westpazifischen Inselstaat Osttimor nördlich von Australien ist der seit 2007 amtierende Präsident José Ramos-Horta (62) in Runde eins ausgeschieden: Das Endresultat wird erst heute bekannt, doch lag er am Montag nach Auszählung des Gros der Stimmen bei gut 18 Prozent, hinter Francisco Guterres (28 Prozent) und Ex-Militärchef Taur Matan Ruak (25); sie ziehen in die Stichwahl.
Das Präsidentenamt hat in Osttimor vor allem repräsentative Aufgaben. Zehn Jahre nach der Unabhängigkeit der portugiesischen Exkolonie von Indonesien, der ein Bürgerkrieg samt UN-Intervention 1999 vorausging, galt die Wahl als Test für die Demokratie des jungen Landes. Rund 600.000 Bürger waren stimmberechtigt. Ramos-Horta war jahrzehntelang in der „Revolutionären Bewegung für die Unabhängigkeit Osttimors“ (Fretilin) tätig und bekam 1996 den Friedensnobelpreis wegen seiner Bemühungen um eine friedliche Lösung des Osttimor-Konflikts. 2002–07 war er Außenminister und Premier.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.03.2012)