Polens Präsident kritisiert rechtsextreme Parolen bei Aufmarsch

Aufmarsch in Warschau
Aufmarsch in WarschauREUTERS
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In Polen dürfe es keinen Platz für Fremdenfeindlichkeit und Antsemitismus geben, sagt Staatsoberhaupt Andrzej Duda. Bei einer Großkundgebung in Warschau hatten Rechtsextreme ein "reines weißes Polen" gefordert.

Nach internationaler Kritik hat der polnische Präsident Andrzej Duda die von polnischen Nationalisten organisierte Demonstration am Wochenende verurteilt. „In unserem Land gibt es weder Platz für noch Zustimmung zu Fremdenfeindlichkeit, weder für krankhaften Nationalismus noch für Antisemitismus“, sagte der konservative Politiker. Duda sprach von „für jeden aufrichtigen Menschen in Polen inakzeptablen“ Botschaften auf einigen von „verantwortungslosen" Demonstranten getragenen Bannern und Transparenten. Patriotismus und Nationalismus seien nicht gleichzusetzen.

An der Demonstration zum polnischen Unabhängigkeitstag hatten in Warschau mehrere zehntausend Menschen teilgenommen. Unter einem Meer polnischer Flaggen zogen ganz in Schwarz gekleidete Rechtsradikale sowie Anhänger der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) am Samstag durch die Innenstadt. Vereinzelt waren Feuerwerkskörper zu hören, einige Demonstranten hielten Rauchfackeln in die Höhe.

Aber auch Senioren und Familien mit kleinen Kindern nahmen an dem Protestzug teil. Das Motto der Kundgebung war „Wir wollen Gott“. Außer den klassischen Parolen wie „Gott, Ehre und Vaterland“ waren auch rassistische Sprechchöre wie „Für ein reines, weißes Polen!“ oder "Reines Blut"und gegen Muslime gerichtete Parolen zu hören. 

Die Proteste hatten im In- und Ausland für eine Welle der Kritik gesorgt. In ausländischen Medien war unter anderem von einem „faschistischen Marsch“ die Rede. Das israelische Außenministerium und das American Jewish Committee forderten die polnischen Regierungseinrichtungen auf zu „handeln“.

(APA/AFP)

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