Generalstreik auf Lesbos für Montag angekündigt

APA/AFP
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Wegen der dramatischen Flüchtlingssituation in den Lagern sollen Behörden und Geschäfte geschlossen bleiben.

Aus Protest gegen die dramatische Lage in den Flüchtlingslagern hat der Bürgermeister der griechischen Insel Lesbos, Spyros Galinos, für kommenden Montag zu einem Generalstreik aufgerufen. Alle staatlichen Behörden und die Geschäfte sollen geschlossen bleiben.

In der Region der Inselhauptstadt Mytilini mit rund 32.000 Einwohnern seien rund 8.300 Migranten und Flüchtlinge in zwei Lagern zusammengepfercht. Das sei das Dreifache der Kapazität der Lager. Die Flüchtlingslager müssten dringend entlastet werden. Die Lage sei explosiv, sagte Galinos griechischen Medien.

Galinos hatte bereits im Oktober vor einer neuen Flüchtlingskrise in der Ostägäis gewarnt. "Die Lage in den Registrierzentren (Hotspots) ist unerträglich", sagte er damals der Deutschen Presse-Agentur. Die Migranten müssten monatelang auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten. Und immer kämen neue Flüchtlinge dazu.

Wieder mehr Flüchtlinge aus der Türkei

Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) haben im Juli, August und September dieses Jahres 27 Prozent mehr Menschen aus der Türkei nach Griechenland übergesetzt (10.714) als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (8.447). Im Oktober kamen 4.134 Migranten, im Oktober 2016 waren es 2.970.

Der große Flüchtlingszustrom des Jahres 2015, wo täglich Tausende Menschen aus der Türkei zu den griechischen Ostägäisinseln übersetzten, konnte nach Inkrafttreten eines EU-Türkei-Flüchtlingspaktes im April 2016 gedämpft werden. Dieser Pakt sieht unter anderem vor, dass die EU alle Migranten zurückschicken kann, die illegal über die Türkei nach Griechenland kommen und kein Asyl erhalten. Diese Menschen müssen auf den Inseln bleiben.

(AFP/DPA)

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