Die Gründe des Österreich-Debakels um die EU-Agenturen

FILE PHOTO: The headquarters of the European Medicines Agency (EMA), is seen in London
FILE PHOTO: The headquarters of the European Medicines Agency (EMA), is seen in LondonREUTERS
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Waren es die schwarz-blauen Regierungsverhandlungen, diplomatische Versäumnisse oder die schlechte Vernetzung? Es gibt mehrere Faktoren, warum die EU-Arzneimittelagentur und die Bankaufsicht nicht nach Wien, sondern nach Amsterdam und Paris ziehen. Einige davon sind selbst verschuldet.

Österreich erhielt nur ein Punkt von einem anderen EU-Land bei der Abstimmung um die Arzneimittelagentur EMA, nur sieben Punkte bei jener um die Bankenaufsicht EBA: Rasch verlor Wien das Rennen um die aus London abziehenden Büros. Und rasch wurden Schuldige für das Verhandlungsdesaster in Brüssel benannt. Hat Österreich am Montag zwei Mal in die Röhre geguckt, weil Wien kein attraktives Umfeld für Unternehmen biete, wie die Neos meinen oder weil eine „proeuropäische Politik fehle“, wie Wirtschaftskammerpräsident Leitl kritisiert?

Was also waren wirklich die Faktoren, die dazu führten, dass die EMA als Folge des Brexit Anfang April 2019 aus London nach Paris und die EBA nach Amsterdam ziehen wird? Eine Spurensuche der "Presse".

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