"Politische Stämme": Von Zufriedenen, Zögerlichen und Gegnern der EU

Europa und das Mittelmeer vom Weltraum aus gesehen
Europa und das Mittelmeer vom Weltraum aus gesehen (c) imago/Ikon Images (Ian Cuming)
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Die Ideenschmiede Chatham House identifiziert unter den EU-Bürgern sechs politische Stämme mit unterschiedlichen Vorstellungen zur Zukunft der Union. Besonders viele Proeuropäer finden sich in Osteuropa.

Brüssel. Was halten die EU-Bürger von Europa? Dieser Frage ist ein Expertenteam der britischen Ideenschmiede Chatham House und des Meinungsforschungsinstituts Kantar Public nachgegangen. Die Frucht ihrer Forschungsarbeit, bei der europaweit mehr als 10.000 Personen zu ihren Einstellungen befragt worden sind, wurde am Freitag präsentiert. Fazit der britischen Demoskopen: Innerhalb der EU gibt es sechs „politische Stämme“ mit divergierenden Meinungen zu Gegenwart und Zukunft der Union.

Die größte Stammesgemeinschaft wurde von den Studienautoren „zögerliche Europäer“ getauft. Sie machen rund 36 Prozent der EU-Bevölkerung aus, besetzen grosso modo die Mitte des politischen Spektrums – mit einem leichten Hang zu Mitte-Rechts – und sind tendenziell Klein- und Mittelverdiener. Geografisch verteilen sie sich über die ganze Union – wobei Zentral- und Osteuropa Ballungsräume sind. Welche Erwartungen haben sie an die EU? Ihr größtes politisches Anliegen ist momentan die Migration. Sie stehen der Zuwanderung skeptisch gegenüber und wünschen sich, dass die Nationalstaaten mehr zu sagen haben. Wobei dieser Wunsch nicht mit einer Europaskepsis einhergeht – die zögerlichen Europäer tendieren dazu, sich wenige bis keine Gedanken über Europapolitik zu machen.

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