Am Sonntag müssen Antworten auf drei rechtliche und politische Probleme gefunden werden.
Wien/Brüssel. Wenn am Sonntag in Brüssel das Sondertreffen zur Migrationskrise stattfindet, steht viel auf dem Spiel für die Europäische Union. Schaffen es die Teilnehmer nicht, sich wenigstens auf einen Minimalkompromiss zu einigen, dürften alle Hoffnungen auf einen gemeinsamen Beschluss der 28 beim regulären Europäischen Rat Ende kommender Woche begraben sein. Der Regierungssprecher Frankreichs warnte am Freitag gar vor einer „endgültigen Auflösung Europas“.
Für Deutschlands Kanzlerin, Angela Merkel, tickt zudem die innenpolitische Uhr: Unionspartner CSU will in Ermangelung einer europäischen Lösung Anfang Juli damit beginnen, Flüchtlinge, die bereits in einem anderen EU-Land registriert wurden, abzuweisen. Ein Koalitionsbruch und das Ende von Merkels Kanzlerschaft drohen. Welche Lösungsvorschläge im jahrelangen Streit um Flüchtlingsaufteilung, Grenzschutz und Resettlement werden in den kommenden Tagen diskutiert – und was hat Aussicht auf Erfolg? „Die Presse“ bringt eine Übersicht.