Vilimsky schließt "punktuelle Kooperation" mit Steve Bannon nicht aus

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Der FPÖ-Generalsekretär will die rechte Allianz auf EU-Ebene "ohne externe Beeinflussung" vergrößern. Bannon sei ein "Wahnsinniger", sagen die Grünen über dessen Pläne einer rechten Revolte.

Der FPÖ-Generalsekretär und Delegationsleiter im Europaparlament, Harald Vilimsky, hat sich zurückhaltend zu den Plänen von Steve Bannon, Ex-Berater von Präsident Donald Trump und Galionsfigur der radikalen Rechten in den USA, für eine "rechtspopulistische Revolte" zur EU-Wahl 2019 geäußert.

"Was auch immer Steve Bannon, den ich persönlich gar nicht kenne, für konkrete Pläne hat, bleibt abzuwarten bzw. ist mir nicht bekannt. Insofern stellt sich aktuell nicht die Frage, woran wir uns beteiligen könnten", erklärte Vilimsky am Montag der APA.

"Mit unseren Gesprächen auf parlamentarischer Ebene zur Vergrößerung unserer Allianz sind wir schon sehr weit und werden weiter daran arbeiten, ohne jegliche externe Beeinflussung", betonte Vilimsky. "Vielleicht ergibt sich aber abseits dessen eine andere punktuelle Kooperation. Das kann ich allerdings erst beurteilen, wenn es etwas Konkretes von Bannon gibt. Zur Zeit ist dies nicht der Fall bzw. mir nicht bekannt."

Reimon: "Rechtsextreme wollen EU zerstören"

Der EU-kritischen Fraktion "Europa der Nationen und Freiheit" (ENF) im Europaparlament aus Rechtspopulisten gehören neben der FPÖ etwa die französische Rassemblement National (früher Front National) und die rechtsgerichtete italienische Lega an. Bannon will nach Informationen des Nachrichtenportals "Daily Beast" die Rechtsaußen-Parteien in Europa mit einer Stiftung mit dem Titel "the Movement" unterstützen und zusammenbringen.

Der grüne Ko-Delegationsleiter Michel Reimon reagierte kämpferisch auf Bannons Ansage: "Bannon ist ein Wahnsinniger und passt perfekt zu (US-Präsident Donald) Trump, (Lega-Chef Matteo) Salvini und der FPÖ. Die Rechtsextremen wollen die EU zerstören und weil ihnen die Großparteien nachlaufen, könnte das Erfolg haben. Wir werden zur Wahl ein progressives, pro-europäisches Lager aufbauen."

Auch deutsche Politiker hatten die Pläne Bannons scharf kritisiert. "Wir müssen jetzt kämpfen, mit guten Argumenten, selbstbewusst und wahrhaftig", sagte der Europa-Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD), der "Welt". Europa dürfe "keine Angst haben vor den nationalistischen Kampagnen, mit denen Herr Bannon meint, Europa in die Knie zwingen zu können. Unsere Werte sind stärker als sein Hass und seine Lügen", so Roth.

(APA/red.)

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